Eine ca. 30 jährige Patientin krankte an einem Prolaktinom. Sie wurde transsphenoidal (Zugang über die Nase) operiert. Im Anschluss an die Operation kam es zu einem Apoplex der Hypophyse und als Folge dessen zu einer Hypophysenvorderlappeninsuffizienz. Sie wurde bisher(seit jetzt ca. 30 Jahren) mit Cortisonacetat behandelt. Da dieses nicht mehr verfügbar ist, wurde sie auf Hydrocortison umgestellt. Seither spürt sie zunehmend Atemnot nachts und bei Belastungen. Die Diagnostik in einer Endokrinologie zeigte, dass sie mit dem Schilddrüsenhormon zu hoch eingestellt war. Außerdem empfahl man ihr, das Hydrocortison (derzeit 20 mg pro Tag) auf 2 Tagesdosen zu verteilen, da das Medikament eine kürzere Halbwertszeit hat. Sie soll nun morgens und mittags je ? Tablette einnehmen. Die 2. Dosis sollte entsprechend dem körpereigenen Cortisolanstieg gegen 14:00-15:00 eingenommen werden. Nur bei körperlichen Stresssituationen(z. B. bei hochfieberhaften Infekten, erheblichen Entzündungen, Unfällen, Operationen etc.) soll sie die Dosis nach Rücksprache mit dem Arzt auf das 3 – bis 5 fache erhöhen, um eine Addisonkrise zu verhindern. Bei Unfähigkeit, Tabletten zu sich zu nehmen, z. B. infolge eines akuten Magen – Darm – Infektes soll ihr Hausarzt Hydrocortison intravenös verabreichen in einer Äquivalenzdosis von 100 – 200 mg Hydrocortison bis sich der Zustand wieder normalisiert hat. Seit die Patientin ihre Tagesdosis jetzt auf 2 mal täglich umgestellt hat, fühlt sie sich wieder wohl.