erworbene thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (aTTP)

Die erworbene thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (aTTP) ist eine seltene, akute und lebensbedrohliche autoimmunvermittelte Gerinnungsstörung.

Beschreibung

aTTP ist eine Form der thrombotischen Mikroangiopathie (TMA) und gilt als medizinischer Notfall[. In Europa werden jährlich 1,5 bis 6 Fälle einer akuten aTTP-Episode pro Million Einwohner berichtet.

Ursache

Die Hauptursache ist ein ausgeprägter Mangel des Enzyms ADAMTS13, meist durch Autoantikörper gegen dieses Protein verursacht. Dies führt zu einer mangelnden Prozessierung des von-Willebrand-Faktors, was die Bildung von Mikrothromben begünstigt.

Symptome

  • Schwere Thrombozytopenie
  • Mikroangiopathisch hämolytische Anämie (MAHA)
  • Fragmentozyten im Blutbild
  • Kopfschmerzen
  • Neurologische Störungen
  • Gastrointestinale Beschwerden
  • Fieber
  • Petechien
  • Sehstörungen
  • Brustschmerzen
  • Fatigue

Therapie

  • Plasmapherese in Kombination mit Immunsuppression
  • Seit 2018: Zugelassene Antikörpertherapie (humanisierter, bivalenter Nanobody®)

Komplikationen

Unbehandelt versterben ca. 90% der Patienten. Mit bisheriger Therapie liegt die Sterblichkeitsrate bei bis zu 20%.

Begleiterkrankungen

Mögliche Auslöser oder assoziierte Erkrankungen:

  • Infektionen
  • Autoimmunerkrankungen (z.B. systemischer Lupus erythematodes)
  • HIV-Infektion
  • Pankreatitis
  • Krebs
  • Organtransplantation

Neueste Erkenntnisse

Die 2018 zugelassene Antikörpertherapie zeigt ein signifikant schnelleres Ansprechen der Thrombozytenzahl und eine Reduktion der Sterblichkeitsrate.

Die neuesten Therapiemöglichkeiten für die thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP) umfassen:

  1. Caplacizumab: Ein bivalenter Nanobody, der sich gegen den von-Willebrand-Faktor richtet. Seit 2018 zugelassen, zeigt er eine signifikante Verbesserung der Behandlungsergebnisse.
  2. Enzymersatztherapie (EET): Seit 2024 steht eine Behandlung mit rekombinantem ADAMTS13 für Kinder und Erwachsene mit kongenitaler TTP (cTTP) zur Verfügung.
  3. Rituximab: Wird im Rahmen eines Off-label-Use eingesetzt, besonders bei unzureichendem Ansprechen auf Kortikosteroide oder zur präemptiven Therapie bei persistierend niedriger ADAMTS13-Aktivität.
  4. Kombinationstherapie: Die Anwendung von Plasmaaustausch, Steroiden, Caplacizumab und Rituximab hat die Mortalitätsrate auf 2-6% gesenkt, insbesondere bei frühzeitiger und korrekter Anwendung.
  5. Präemptive Therapiestrategien: Basierend auf ADAMTS13-Rezidiven werden neue Behandlungsansätze entwickelt.
  6. Plasmaaustauschfreie Behandlung: Neue Therapieoptionen zielen darauf ab, den Plasmaaustausch zu vermeiden.

Diese modernen Therapieansätze haben die Behandlungsergebnisse der TTP erheblich verbessert, mit einer deutlichen Reduktion der Mortalität und refraktärer Verläufe.

Quellen:

Sanofi campus
Sanofi.de
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Gelbe Liste

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