Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebs
Man vermutet, dass eine große Anzahl der Krebserkrankungen mit einer Fehlernährung in Verbindung steht. So konnte man z. B. für Darmkrebs nachweisen, dass eine fettreiche, ballaststoffarme Ernährung das Risiko erhöht, an Darmkrebs zu erkranken. Dies hängt wohl damit zusammen, dass zum Fettabbau Gallensäuren benötigt werden und diese bei ihrem Abbau durch Darmbakterien krebserregende Abfallprodukte hinterlassen. Außerdem gibt es viele fettlösliche Gifte, die sich bei erhöhtem Fettverzehr im Darm anreichern.
Die Rolle von Fetten, Ballaststoffen und Schadstoffen
Ballaststoffe dagegen bewirken eine bessere Ausscheidung des Darminhaltes, eine Beschleunigung der Transitzeit der Nahrungsstoffe und dadurch eine schnellere Ausscheidung giftiger Stoffe aus dem Darm. Man konnte in einer Studie nachweisen, dass bereits ein Verzehr von 35 g Ballaststoffen pro Tag das Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken, um ca. 40 % senkt. Übergewicht, ein Übermaß an Fett, Eiweiß, Alkohol, Rauchen, Kaffee, sowie Schadstoffe ( z. B. in verdorbenen Nahrungsmitteln oder bei der Produktion der Nahrungsmittel ) erhöhen ebenfalls das Krebsrisiko.
Risikofaktoren in der Ernährung
Rotes Fleisch, vor allem, wenn es gegrillt wird, hat sich als ungünstig erwiesen. Die Temperatur der Nahrung spielt eine Rolle. Man sollte nicht zu heiß oder zu kalt essen. Angebranntes sollte man nicht essen, da hierin vermehrt Acrylamid gebildet wird, ebenso wie in Frittiertem oder in stark erhitzten kohlehydrathaltigen Nahrungsmitteln wie Knäckebrot oder Knusperflocken. Acrylamid steht ebenfalls im Verdacht, krebsauslösend zu sein.
Schützende Lebensmittel und Nährstoffe
Was kann man nach heutiger Erkenntnis überhaupt als Nahrung empfehlen? Man weiß, dass Antioxidantien schädigende freie Radikale reduzieren. Antioxidantien sind enthalten in sekundären Pflanzenstoffen, dies sind Farb- und Geschmacksstoffe in Obst und Gemüse. Man kennt Carotinoide ( z. B. in Tomaten und Karotten ), Flavonoide ( in Beeren und Zitrusfrüchten ), Saponoide ( in Hülsenfrüchten ), Phytosterine ( in Soja, Sesam und Sonnenblumenkernen), Sulfide ( in Knoblauch, Lauch und Zwiebel ).
Obst, Gemüse und Vollkornprodukte
Die sekundären Pflanzenstoffe befinden sich häufig unter der Schale, deshalb sollte man Obst und Gemüse nach gründlicher Reinigung mit der Schale essen. Für Extrakte aus Grüntee ( Phenole ), Curry ( Curcumin ) und Weintrauben ( Resveratrol) sind bereits günstige Eigenschaften bekannt. Da in Obst und Gemüse auch viele Ballaststoffe stecken, empfiehlt sich dies ohnehin. Getreide enthält pflanzliches Eiweiß, Mineralien und ebenfalls viele Ballaststoffe und kann deshalb ebenso empfohlen werden.
Praktische Tipps für eine krebspräventive Ernährung
Auch milchsaure vergorene Lebensmittel wie Joghurt und Kefir haben einen gesundheitsfördernden Effekt. Dazu sollte man viel Tee und stilles Wasser trinken. Tee sollte bei überwiegend vegetarischer Kost nicht zum Essen getrunken werden, sondern zwischen den Mahlzeiten, da er sonst den Eisenspiegel senkt, insbesondere, wenn man nicht ausreichend Vitamin C zu sich nimmt. Die positiven Aspekte des Tees sind jedoch die Verminderung der schädlichen Sauerstoffradikale und ein Schutz vor Arteriosklerose.
Risiken und Vorsichtsmaßnahmen
Eine an Calcium reiche und ausreichend Folsäure enthaltende Ernährung soll nach heutigem Wissen das Darmkrebsrisiko senken. In wiefern künstliche Pflanzenstoffe und Vitamine das Krebsrisiko reduzieren, kann noch nicht eindeutig gesagt werden. Es scheint jedoch so zu sein, dass einzelne Vitamingaben in hoher Dosis ( wie sich z. B. in einer Studie mit Rauchern zeigte, die in hoher Dosis Betacarotin zu sich nahmen und bei denen sich dadurch das Krebsrisiko erhöhte ) nicht zu empfehlen sind. Sicher hängt die zusätzliche Vitamineinnahme von einer günstigen Mischung, dem Bedarf, der sonstigen Ernährung des Betroffenen und anderen Faktoren ab.
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