Ernährung bei Diabetes: Tipps und Fakten für eine gesunde Lebensweise

Warum ist die Ernährung bei Diabetes so wichtig?

Kurz und bündig: In diesem Kapitel erfahren Sie Interessantes zur Ernährung bei Diabetes. Würde man dieses Thema ausführlich erörtern, entstünden mehrere Bücher. Deshalb haben wir uns auf einige wenige Punkte beschränkt.

Zuckergehalt in Lebensmitteln: Ein Überblick

Zuckergehalt einiger Nahrungsmittel: 1 Würfelzucker enthält 2,5 Gramm Zucker. 1 Glas Orangensaft entspricht 7-10 Würfelzucker, 0,5 l (1 Flasche) Cola entspricht 20 Würfelzucker, 100 g Schokolade entspricht 19 Würfelzucker, 1 Tüte Gummibären (250 Gramm) entspricht 77 Würfelzucker, 100 g Honig entspricht 13 Würfelzucker, 1 Bonbon entspricht 2 Würfelzucker, 1 Kugel Milcheis entspricht 3 Würfelzucker, 1 Fruchtjoghurt entspricht 7 Würfelzucker, 1 Glas Limonade entspricht 8 Würfelzucker.

Haushaltszucker, Traubenzucker und Fruchtzucker im Vergleich

Milchzucker ist ein Disaccharid. Es besteht aus Galactose + Glucose. Es muss zunächst aufgespalten werden in die Einzelbausteine. Dies wird durch das Milchzucker spaltende Enzym Lactase bewirkt. Lactase wird bei manchen Menschen ab einem bestimmten Alter vermindert oder gar nicht mehr gebildet, deshalb nimmt die Lactoseintoleranz im Alter zu.

Fructose (Fruchtzucker) ist ein Monosaccharid, das z. B. in Honig vorkommt. Fructose wird im Vergleich mit Glucose im Darm langsamer aufgenommen (entlang des Konzentrationsgefälles passiv, daher nie vollständig, während Glucose aktiv unter Energieverbrauch aufgenommen wird). Fructose ist in vielen Lebensmitteln in mehr oder weniger hoher Dosierung enthalten.

Kohlenhydrate: Die Rolle des Glykämischen Index

Wie hoch sollte die Fructoseaufnahme beim Diabetiker sein? Geringe Mengen sind günstig. Das zeigte eine Studie aus den USA. Hohe Fructosemengen fördern jedoch Übergewicht, da die Zerfallsprodukte der Fructose zu Triglyzeriden synthetisiert werden (Depotfett). Eine Studie zeigte, dass Männer, die über einen langen Zeitraum große Obstmengen zu sich nahmen, einen höheren Cholesterin- und Triglyzeridspiegel hatten.

Rund 1/3 der Bevölkerung hat Probleme, Fructose im Darm aufzunehmen, da das Transportsystem defekt ist. Dies führt dann dazu, dass der nicht resorbierte Fruchtzucker im Darm das Bakterienwachstum anregt. Diese chronische Immunstimulation fördert die Insulinresistenz, d. h. die verminderte Ansprechbarkeit der Rezeptoren auf Insulin und wirkt damit Diabetes fördernd.

Was ist der Glykämische Index?

Traubenzucker besteht aus reiner Glucose und ist ein Einfachzucker. In der Natur kommt er in Säften, Früchten und Honig vor. Haushaltszucker, auch Kristallzucker genannt, ist Saccharose, ein Zweifachzucker und entsteht aus Fructose + Glucose. Man gewinnt ihn aus Zuckerrüben und Zuckerrohr.

Fruchtzucker führt zu einem geringeren Sättigungsgefühl als Haushaltszucker. Da in natürlichen Lebensmitteln Fruchtzucker immer zusammen mit Glucose vorkommt, bestehen keine Bedenken bei mäßigem Verbrauch. Meiden sollte man jedoch Lebensmittel und Getränke mit Fruchtzuckerzusatz, da diese einen hohen Anteil an Fructose haben mit oben beschriebenem Nachteil.

Eiweiße und Fette: Wichtige Bausteine für die Ernährung

Kohlenhydrate sind eine ökonomische Energiequelle. Sie bestehen aus Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen. Sie brauchen im Gegensatz zu Fetten und Eiweißen bei der Verbrennung weniger Sauerstoff von außen und liefern rasche Energie (4,1 kcal/g). Alle verwertbaren Kohlenhydrate werden zu Glucose abgebaut (in der Glykolyse). Glykogen ist die Speicherform der Glukose.

Bei sportlichem Training sollten 55 % der Kalorien als Kohlenhydrat aufgenommen werden. Nach dem Training müssen die Kohlenhydratspeicher rasch aufgefüllt werden. Das verkürzt die Regenerationszeit. Der Glykogengehalt des Muskels steigt mit einer kohlenhydratreichen Ernährung und beträgt nur ca. 1/6 bei fett- und eiweißreicher Ernährung.

Eiweiß: Funktionen und Quellen

Der Körper kann ca. 300 – 500 Gramm Glykogen speichern. Das entspricht ca. 1200 – 2000 kcal. Das Gehirn gewinnt seine Energie ausschließlich aus Glucose. Der tägliche Bedarf an Glucose für Gehirn, rote Blutkörperchen, Rückenmark etc. beträgt 150 g pro Tag. Der glykämische Index gibt an, wie schnell ein Kohlenhydrat zu Glucose abgebaut und ins Blut abgegeben wird und wie stark dabei die Insulinausschüttung ist.

Protein ist das Eiweiß und der Baustoff für Gewebe, Organe, Zellen und außerdem als Funktionseiweiß notwendig für das Immunsystem, Hormone und Enzyme. Es besteht aus Aminosäuren. Diese sind ebenfalls notwendig für den Aufbau von Neurotransmittern (Rückenmark- und Gehirnfunktion). Der Anteil an Eiweiß in jeder Zelle beträgt über 50 % der Trockenmasse. Es gibt 20 Aminosäuren, von denen 8 essentiell sind.

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Erfahrungsberichte (2) zum Thema „Ernährung bei Diabetes: Tipps und Fakten für eine gesunde Lebensweise“

Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.

Schreiben Sie Ihren eigenen Erfahrungsbericht

  1. Meine Frau 70 Jahre ist wegen langjährigem Alkoholgenuss an der Leber erkrankt. Im Krankenhaus wurde festgestellt, daß Sie auch Zuckerkrank ist. Daher wurde Sie mit Spritzen bei einem Zuckerwert 110 mit 8 IE 1 mal morgends vor dem Frühstück eingestellt. Das war vor 3 Monaten. Jetzt stieg der Zuckerwert kontinuierlich auf bis zu 330 daher wurde das Insulin auf 18 IE angehoben. Trotzdem senkte sich der Wert nur auf rund 220 Da unser Hausarzt darin kein Problem sieht, ich aber weiss wie wichtig eine richtige Einstellung ist, habe umgestellt und spritze nun morgends bei einem Wert von 130 morgends 16 IE und abends vor dem Essen bei 150 18 IE. Sind das realistische Einheiten und worauf ist die Erhöhung des Blutzuckerwertes eventuell zurückzuführen? Danke für Ihre Information.

    Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,

    möglicherweise leidet Ihre Frau an einer Pankreasinsuffizienz aufgrund des
    langjährigen Alkoholkonsums und dies ist die Ursache für ihre Zuckerkrankheit. Zu Ihrer Dosierung können wir als Außenstehende niemals Stellung nehmen, da man hierzu bedeutend mehr Informationen benötigt als die, die wir haben und da eine Insulintherapie gerade bei Leberkranken besonders gut überwacht werden muss, da bei Leberkrankheit die Gefahr einer Unterzuckerung bedeutend größer ist. Für die Einstellung eines zu hohen Zuckers hat man immer etwas Zeit. Die Gefahr eines Unterzuckers kann Ihre Frau das Leben kosten. Daher möchten wir Sie dringlich bitten, nicht selbst Änderungen der Insulindosis vorzunehmen, sondern nochmals das Gespräch mit Ihrem Hausarzt zu suchen. Sollten Sie so nicht weiter kommen, steht Ihnen auch die Möglichkeit zur Verfügung, einen Diabetologen aufzusuchen, der die Zuckereinstellung Ihrer Frau übernehmen kann. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

  2. Für mich etwas ganz neues!!!!

    mein HBA1c ist 6,6
    nun habe ich obige Frage von Gabriele gelesen, deren HBA1c 5,7 ist und er ist angeblich hervorragend. Ich muß nun seit drei Wochen Tabletten nehmen. Über die Ernährung, was ich zum Beispiel essen kann oder nicht kann wurde mir nichts mitgeteilt.

    Übrigens hat Gabriele nach den gekochten Karotten gefragt und nicht nach Kartoffeln.

    Ich möchte gerne wissen welches Obst gut ist und welches ich besser nicht mehr esse.
    Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus.

    Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,

    zunächst vielen Dank für den Fehlerhinweis, den wir inzwischen korigiert haben. Ihnen mitzuteilen, was Sie essen können, wäre zu umfangreich. Generell sollten Sie darauf bedacht sein, Normalgewicht zu erreichen, d. h., eventuelles Übergewicht abzubauen. Eine Diabetikerschulung ist sehr zu empfehlen, da man dort viel über die Ernährung lernt. Mit Kohlenhydraten sollten Sie sehr bewußt umgehen und komplexe(Gemüse, Salate, Obst, Vollkorn) eher bevorzugen, einfache Kohlenhydrate(Nudeln, Reis, Weißbrot, Gebäck) eher reduzieren. Fisch sollten Sie 1 -2 mal wöchentlich essen, auf ungesunde Fette möglichst verzichten(siehe bei uns Thema Ernährung). Gemüse sollten Sie ausreichend essen und eher bevorzugen als Obst, wobei dieses als 1 – 2 mal tägliche Portion erlaubt und zu empfehlen ist, da es aufgrund der Vitalstoffe gesund ist und viele Mineralien, Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe liefert. Trockenfrüchte sollten Sie wegen des konzentrierten Zuckergehaltes meiden, ebenso Obstsäfte, stattdessen das Obst roh verzehren wegen des hohen Ballaststoffanteils. Anbei einige Werte zur Orientierung:
    1 Broteinheit entspricht ca: 100 g Apfel, 120 g Grapefruit, 110 g Kiwi, 120 g Orange geschält, 200 g Erdbeeren, 70 g Trauben, 50 g Banane. Wichtig ist, um es kurz zu sagen, ein sehr bewußter Umgang mit der Ernährung, das Einhalten des richtigen Maßes an Nahrung und das Vermeiden von Zuckerbomben. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team

Ihr Bericht zum Thema Ernährung bei Diabetes: Tipps und Fakten für eine gesunde Lebensweise

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