Endokarditis-Prophylaxe: Schutz vor Herzinnenwandentzündung

Was ist eine Herzinnenwandentzündung (Endokarditis)?

Kurz und bündig: Bestimmte Herzerkrankungen weisen ein erhöhtes Risiko auf, an einer Herzinnenwandentzündung zu erkranken. Bei diesen ist es wichtig, bei Zahnbehandlungen, ärztlichen Eingriffen oder Untersuchungen oder bei hochfieberhaften Erkrankungen vorbeugend Medikamente (Antibiotika) einzunehmen, um eine Erkrankung zu verhindern.

Was ist Endokarditis-Prophylaxe?

Vorbeugung einer Herzinnenwand-Entzündung=Endokarditis-Prophylaxe. Bei Auftreten von Bakterien im Blut =Bakteriämie kann es bei bestimmten Erkrankungen zum Festsetzen der Bakterien im Bereich des Herzens kommen. Diese können dann eine Herzinnenwandentzündung hervorrufen.

Wann ist eine Antibiotika-Prophylaxe notwendig?

Um dies zu verhindern, betreibt man heutzutage eine Vorbeugung mit Antibiotika bei bestimmten Erkrankungen. Notwendig ist die Vorbeugung bei operativen Eingriffen im Bereich des Mundes oder Rachens, z. B. bei zahnärztlichen Eingriffen oder auch bei Eingriffen im Bereich von Hals und Nase, bei Spiegelung der Bronchien (Bronchoskopie), bei Operationen oder diagnostischen Behandlungen im Bereich des Unterleibes oder des Magens oder Darmes (z. B. bei Magenspiegelungen, Blasenkatheterisierungen, Darmspiegelungen, Darmoperationen, Entbindungen, Ausschabungen oder Operationen im Bereich des Unterleibes).

Wer ist besonders gefährdet?

Betroffen von dieser Vorbeugenotwendigkeit sind nach den neuen Leitlinien nur noch Patienten mit künstlichen Herzklappen, mit Endokarditis in der Vorgeschichte, mit bestimmten angeborenen Herzfehlern und nach Herztransplantation. Die Behandlung richtet sich üblicherweise nach den Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Herz- und Kreislaufforschung.

Welche Antibiotika kommen zum Einsatz?

Es wird empfohlen, bei Behandlungen im Mund-und Rachenraum Penicillin als Amoxicillin 3g als Tablette (50 mg/kg) 2 Stunden vor dem Eingriff einzunehmen. Wenn dies nicht möglich ist, das Penicillin Ampicillin 3g (50 mg / kg) in die Vene ½ Stunde vor dem Eingriff zu spritzen.

Alternativen bei Penicillinallergie: Clindamycin und Vancomycin

Bei Penicillinallergie greift man auf Clindamycin 600 mg (15 mg /kg) 1 Stunde vor dem Eingriff als Tablette bzw. in die Vene bei Erkrankungen des Mund- und Rachenraumes zurück und auf Ofloxacin 400 mg oder Vancomycin 1g (20 mg / kg) i.v. über 1 Stunde bei Erkrankungen des Verdauungstraktes und der Unterleibsorgane bzw. bei hohem Risiko zusätzlich Gentamycin 80 mg (2 mg/kg) i.v. und eine erneute Dosis Vancomycin 6 Stunden nach dem Eingriff.

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Eine Antwort auf „Endokarditis-Prophylaxe: Schutz vor Herzinnenwandentzündung“

Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.

Schreiben Sie Ihren eigenen Erfahrungsbericht

  1. Ich, 42, muß seit zwei Jahren eine Endokarditisprophylaxe machen (Grund: Streptokokken-Infekt, Endokarditis und rheumatisches Fieber nach Geburt meiner Tochter). Daher werden seit dem auch die meisten Erkältungen mit Antibiotika behandelt. Ich stelle nun fest, dass ich in immer kürzeren Abständen Erkältungen bekomme, die auch schwerer verlaufen als früher (früher 1-2 mal pro Jahr, heute alle 2-3 Monate). Da ja der häufige Einsatz von Antibiotika das Immunsystem eher schwächt, da es nicht mehr „trainiert“ wird, ich aber auf die Antibiotika nicht verzichten darf, ist mein Problem, einen Weg aus diesem Teufelskreis zu finden, abgesehen von den ständigen Bemühungen, die Darmflora wieder aufzubauen.
    Man sagte mir, die ungewohnt häufigen Infekte seien einfach die Folge, dass ich ein Kleinkind habe. Mein Kind ist aber (bisher) fast immer gesund, und die Entwicklung macht mir Angst.

    Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,

    wir verstehen Ihre Sorge und haben ähnliche Beobachtungen gemacht. Wir empfehlen Ihnen daher zunächst generell Vorsorgemaßnahmen wie z. B. gesunde, vitalstoffreiche Ernährung mit genügend Eiweiss, vor allem in Form von Seefisch(siehe auch unser Kapitel Ernährung), Sport im grünen Bereich(Kapitel Bewegung), Abhärtungsmaßnahmen(z.B. regelmäßige Bewegung an der frischen Luft mit geeigneter Kleidung oder/und Sauna), eventuell eine Nahrungsergänzung, regelmäßig eingenommen, mit allen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen, bei geringsten Infektanzeichen den Gang zum Arzt, um Blut abnehmen zu lassen(man kann dann eindeutig unterscheiden, ob ein Virusinfekt vorliegt oder ein bakterieller Infekt, der mit Antibiotika behandelt werden muß). Liegt ein Virusinfekt vor, genügt Ruhe und eine Behandlung mit pflanzlichen oder homöopathischen Medikamenten und ein Präparat zur Immunstimulation wie z. B. Zink, kurzfristig auch höher dosiert. Dies alles jedoch nur nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt. Wir hoffen, dass Sie so gut über den Winter kommen. Sie müssen schon damit rechnen, dass die Infekte anfangs häufiger und langwieriger sind, das stabilisiert sich jedoch normalerweise wieder, falls nicht ein generelles Immunproblem dahinter steckt, was man ebenfalls durch einen Bluttest herausfinden kann.

    Gute Besserung!

    Ihr Biowellmed Team

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