Ejaculatio praecox: Ursachen, Formen und Behandlungsmöglichkeiten

Etwa 10 – 25 % der Männer unter 60 Jahren leiden an einer Ejaculatio praecox. Die Störung zeichnet sich aus durch eine fehlende Ejakulationskontrolle und ein Verbleiben des erigierten Penis von weniger als 1-2 Minuten in der Vagina der Partnerin(= kurze intravaginale Ejakulationszeit=IELT).

Hieraus ergeben sich ein erhöhter Stresspegel, eine erhöhte Belastung und partnerschaftliche Probleme, da der Geschlechtsverkehr nicht für beide Partner zufriedenstellend ist.

Ursachen und Formen

Man unterscheidet zwei Formen: primäre, lebenslange Ejaculatio praecox und sekundäre, erworbene, meist mit bestimmten Störungen assoziierte Ejaculatio praecox.

Primäre Ejaculatio praecox: Genetische und neurologische Faktoren

Diese Form der Ejaculatio praecox zeigt sich bereits bei den ersten sexuellen Aktivitäten und bleibt lebenslang bestehen, unabhängig von der Partnerin oder den situativen Bedingungen. Die intravaginale Ejakulationslatenzzeit (Zeit, in welcher der erigierte Penis in der Scheide belassen werden kann) beträgt unter 1-2 Minuten.

Die schwerste Form ist hierbei die Ejaculatio ante portas, bei der kein Geschlechtsverkehr durchgeführt werden kann, da der Samenerguss bereits vor Eindringen in die Scheide erfolgt. Diese Form der Ejakulationsstörung scheint nach neueren Erkenntnissen zumindest teilweise genetisch bedingt zu sein.

Sekundäre Ejaculatio praecox: Begleiterkrankungen und psychische Einflüsse

Bei der sekundären Form der Ejaculatio praecox spielen Begleiterkrankungen wie erektile Dysfunktion, chronische Prostatitis, Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, ein früheres nächtliches Einnässen und Schilddrüsenüberfunktion eine große Rolle.

Symptome und Diagnose

Kernsymptome: Verkürzte IELT und Kontrollverlust

Die Symptome umfassen eine fehlende Ejakulationskontrolle und eine kurze intravaginale Ejakulationszeit von weniger als 1-2 Minuten.

Wichtige Fragen zur Diagnostik

Folgende Fragen sind für den Arzt von Bedeutung: Besteht der vorzeitige Samenerguss bereits seit der ersten sexuellen Aktivität? Besteht das Problem immer oder ist es abhängig von der Situation? Wie schnell kommt es normalerweise zum Samenerguss?

Behandlungsmöglichkeiten

Medikamentöse Optionen: SSRI, Clomipramin und Dapoxetin

Clomipramin zeigt in einer Dosierung von 25–50 mg eine gute Wirksamkeit und kann auch bedarfsabhängig eingesetzt werden. SSRI wie Paroxetin, Escitalopram und Sertralin haben sich als wirksam erwiesen.

Topische Anwendungen und alternative Therapien

Die örtliche Anwendung von lidocainhaltigen oder prilocainhaltigen Cremes führt zu einer Verlängerung der IELT. Eine übermäßige Anwendung kann jedoch Nebenwirkungen wie Taubheit der Eichel hervorrufen.

Kombination von Medikation und Sexualtherapie

Eine Kombinationstherapie aus Medikation und Sexualtherapie kann in schweren Fällen die besten Langzeitergebnisse erzielen.

Nebenwirkungen und Langzeitstrategien

Mögliche Nebenwirkungen der Behandlung

Zu den Nebenwirkungen gehören unter anderem Mundtrockenheit, Müdigkeit, Übelkeit, Schwindel und in manchen Fällen sexuelle Funktionsstörungen.

Langfristige Perspektiven und Lebensqualität

Eine individuell abgestimmte Therapie ist essenziell, um die Lebensqualität und Zufriedenheit im Sexualleben nachhaltig zu verbessern.

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