Kurz und bündig: Ca. 1 Million Menschen leiden in Deutschland an dieser Bindegewebserkrankung im Bereich der Palmaraponeurose der Hand. Diese bildet die Faszienbedeckung der Hohlhand. Folge der Erkrankung sind Beugekontrakturen der Finger.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursache ist nicht bekannt. Verstärkt betroffen sind Menschen, die unter Zuckerkrankheit oder Epilepsie leiden oder Menschen mit Alkoholabusus. Eine familiäre Disposition kann bestehen. Im Verlaufe der Erkrankung kommt es zu entzündlichen Vorgängen, welche die Fibroblasten (Bindegewebszellen) anregen und schließlich zu einer Abheilung mit Narbenbildung führen. Diese Narbenbildung vermindert die Streckmöglichkeit des betroffenen Fingers und führt zu einer Kontraktur. Spontane Rückbildungen sind möglich. Meistens jedoch schreitet die Erkrankung fort.
Symptome und Stadien
Die Symptome der Erkrankung entwickeln sich in verschiedenen Stadien. Zu Beginn treten tastbare Knoten und Stränge auf, die sich im weiteren Verlauf zu Beugekontrakturen entwickeln.
Frühe Anzeichen: Knoten und Stränge in der Hohlhand
Stadium I: Bildung von tastbaren Knoten und Strängen.
Stadium Ia: Bildung von Knoten und Strängen und Beugekontraktur unter 10 °.
Stadium II: Beugekontraktur von 11-45 °.
Stadium III: Beugekontraktur von 46 – 90 °.
Stadium IV: Beugekontraktur von 91 – 135 °.
Stadium V: Beugekontraktur über 135 °.
Diagnose von Dupuytren
Die Erkrankung kann durch Abtasten der Verhärtungen und durch die Kontrakturfehlstellung diagnostiziert werden.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlungsmöglichkeiten richten sich nach dem Stadium der Erkrankung und reichen von frühzeitigen Maßnahmen bis hin zu operativen Eingriffen.
Frühzeitige Maßnahmen: Kortison, NSAR und Radiotherapie
Im frühen Stadium kann man Kortison, nichtsteroidale Antirheumatika, Vitamin E oder Radiotherapie versuchen, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Die Radiotherapie führt im Frühstadium in ca. 70-80 % zu einem Verhindern des Fortschreitens und in ca. 20 % zu einem Rückgang der Knoten und Stränge. Die Erkrankung sollte dafür jedoch weniger als 2 Jahre bestehen und in den letzten 6 Monaten fortgeschritten sein. Dabei werden etwa 5 x 3 Gy 2 x pro Woche gegeben und eine Wiederholung nach 8–12 Wochen durchgeführt.
Operative Eingriffe: Indikationen und Risiken
Die Operation kommt in Frage, wenn die Kontrakturen störend sind. Sie hat jedoch eine Komplikationsrate von bis zu 20 %. Führt die Behandlung nicht zum Erfolg, kann dennoch später eine Operation erfolgen.
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