1. Palliativmedizin bei COPD: Warum sie wichtig ist
Palliativmedizin steht nicht nur Tumorkranken zur Verfügung, sondern auch Patienten, die an einer unheilbaren und lebensbedrohlichen Erkrankung leiden, zur Linderung ihrer Symptome und Unterstützung im Krankheitsprozess. Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Erkrankung haben einen chronischen Verlauf mit Beschwerden wie Müdigkeit, Gewichtsabnahme, Erschöpfung, Angst und Depression. Mit diesen Beschwerden müssen sie oft jahrelang leben.
Palliativmedizin soll Patienten und ihre Familien unterstützen, mit lebensbedrohlichen Erkrankungen besser fertig zu werden und Leiden zu lindern. Es sollen auch Probleme nicht nur körperlicher, sondern auch psychosozialer und spiritueller Art gelindert werden.
2. Wann ist Palliativmedizin bei COPD sinnvoll?
Wann der Einsatz der Palliativmedizin sinnvoll ist, ist gerade bei Patienten mit COPD schwierig abzuschätzen, da man keine klare Prognose abgeben kann. Atemnot ist das Hauptsymptom der COPD und verbunden mit einer hohen Belastung und dem Gefühl existentieller Bedrohung. Dies kann zu hohem Leidensdruck und zur Isolation führen, da auch die körperliche Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt ist.
Kriterien, in denen über eine Palliativbetreuung nachgedacht werden sollte, sind: Einsekundenkapazität unter 30 %, Abhängigkeit von äußerer Sauerstoffzufuhr, eine oder mehrere Krankenhauseinweisungen durch Exazerbation der COPD in den letzten 12 Monaten, Linksherzinsuffizienz oder andere zusätzliche Erkrankungen, Gewichtsverlust und Kachexie, reduzierter Allgemeinzustand, zunehmende Abhängigkeit von der Unterstützung anderer, Lebensalter über 70 Jahre.
4. Behandlungsmöglichkeiten in der Palliativmedizin
Wenn ein Patient mit COPD medikamentös und nichtmedikamentös bestens versorgt ist und noch immer Atemnot besteht, ist der Einsatz von Opioiden das Mittel der Wahl, da Opioide die Empfindlichkeit des Atemzentrums gegenüber erhöhten Co2-Werten reduzieren.
Zu den nichtmedikamentösen Ansätzen gehören Physiotherapie mit Anleitung zu Atemübungen, die Benutzung eines Handventilators sowie Entspannungsübungen und Achtsamkeitstraining.
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