Kurz und bündig: Zunehmend kommt es auch bei uns zu Vergiftungen durch den südostasiatischen Schnapper, dem man das Gift weder am Geschmack noch am Geruch anmerkt.
Ursache
In dem Fisch kann sich das von Mikroalgen produzierte Biotoxin CTX (Ciguatoxin) anreichern, das weder optisch, noch durch Geruch oder Geschmack wahrgenommen werden kann. Das Gift lässt sich weder durch Erhitzen, noch durch Tiefkühlen oder Magensäure zerstören. Auch gibt es bisher noch kaum Nachweismethoden.
Wie kann ein Mensch erkranken?
Indem er den befallenen Fisch isst.
Symptome
Bereits in der ersten Stunde nach dem Fischverzehr kommt es zu einem Brennen der Mundschleimhaut und Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen, Unwohlsein oder Durchfall wie bei einer Lebensmittelvergiftung. Typisch für das CTX ist eine Hypothermie, welche die Patienten oft als Kältegefühl wahrnehmen.
In den darauf folgenden 24 Stunden kommt es zu einem diffusen Juckreiz und der typischen Kälteallodynie, d.h. schmerzhaften Mißempfindungen nach Kältekontakt. Die Kälteempfindungen treten zunächst an Händen und Füßen sowie häufig im Bereich der Lippen, Haut und Schleimhäute auf. Auch Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Kribbeln sind typische Beschwerden. Bei chronischen Verläufen steht der diffuse Juckreiz im Vordergrund.
Feststellen der Erkrankung
Da der Nachweis im Labor noch schwierig ist, stehen Anamnese mit Fischverzehr, Magen-Darm-Beschwerden, Juckreiz und Kälteallodynie im Vordergrund.
Behandlung
Wenn die neurologischen Beschwerden anhalten, nachdem die Magen-Darm-Probleme abgeklungen sind, sollte man sich neurologisch abklären lassen, um eine akute Polyneuritis und das Guillain–Barré–Syndrom auszuschließen. Die Behandlung ist symptomatisch, d.h. es kann notwendig werden, eine Magenspülung durchzuführen, Aktivkohle einzusetzen oder Mannitlösung.
Infusionen helfen zur Überwachung des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushaltes und die Pflege steht im Vordergrund.
Prognose
Schwere Verläufe und Todesfälle sind mit 0,5 % glücklicherweise selten.
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Erfahrungsberichte (2) zum Thema „Ciguatera-Fischvergiftung: Symptome, Ursachen und Behandlung“
Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.
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Ich hatte lachs zu mir genommen der noch nicht durch gewesen ist. Nach 2 Stunden hatte ich mit übelkeit und Schwindel zu kämpfen. In der Nacht kam noch Schüttelfrost dazu. A. Nächsten Tag musste ich einen Notarzt rufen, dann zum kassenärztlichen Notdienst, überall wurde ich nicht ernstgenommen, da ich parallel brustkrebs habe. Nun sind es 11/2 Wochen her und ich habe immer noch mit Schwindel, Kälte zu tun. Ich habe Konzentrationschwierigkeiten und bin nach jeden Essen müde und erschöpft.
Ich weiß nicht mehr was ich tun kann um Hilfe zu bekommen. Lt Schulmedizin kann man nichts machen trinken trinken trinken. Meine Leber ist belastet und versuche nun mit mariendistel zu entgiften.
Vielleicht hat jemand noch eine Idee?
Liebe Doris,
man muss natürlich in erster Linie klären, ob die Problematik tatsächlich mit dem Essen zu tun hat oder mit Ihrer Grunderkrankung, denn man kann nur das Richtige tun, wenn man eine klare Diagnose hat, wenn man die Ursache kennt. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Hausarzt und fragen Sie ihn direkt, was die Ursache Ihrer momentanen Beschwerden ist. Gute Besserung wünscht
Ihr Biowellmed Team
Ich habe letztes Jahr nach langer Odyssee mit vielen Fehldiagnosen eine ciguatera Vergiftung diagnostiziert bekommen.
Im Nachhinein betrachtet wäre es gut gewesen gleich zu Beginn die vergiftungszentrale zu konsultieren. Leider vermutet man bei mir zu Beginn Multiple Sklerose dann das Guillain Barre Syndrom. Eine zu Beginn eventuell noch mögliche Behandlung der Vergiftungssymptome war daher nicht mehr möglich. Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen hatte ich im Mund den Armen und den Beinen Punkt eine Behandlung mit Vitamin B12 pflanzlicher Entgiftung mittels mariendistelpräparat sowie Vermeidung von warmer bzw heißer Umgebung haben mir subjektiv sehr geholfen Punkt Taubheitsgefühle hatte ich beinahe ein halbes Jahr lang und mich oft gefragt ob das alles wieder gut wird. Nun ist genau ein Jahr vergangen und ich merke zum Glück keine Folgeerscheinungen mehr.
Liebe A.,
das freut uns für Sie, dass es Ihnen wieder gut geht, ist doch die Sterblichkeit mit 0,1 % vorhanden. Vielen Dank auch für Ihren Bericht. Wie konnte man die Erkrankung bei Ihnen nachweisen(ist ja nicht so einfach) und wo hatten Sie Fisch gegessen? Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team