Was ist chronische Verstopfung?
Chronische Verstopfung ist eine Erkrankung, deren Ursache zunächst von einem Arzt abgeklärt werden muss. Findet man keine weitere Ursache als Darmträgheit, kommt der oder die Betroffene nicht an einer Umstellung der Lebensgewohnheiten vorbei, wenn eine Behandlung effektiv sein soll.
Es gibt jedoch auch Menschen, bei denen alle Umstellungen keine Besserung bewirken und die auf Medikamente zurückgreifen müssen. Diese sollten jedoch so wenig gesundheitsschädigend wie möglich sein. Jeder 3. Erwachsene klagt zumindest hin und wieder über Verstopfung.
Definition und medizinische Kriterien
Die normale Stuhlentleerung erfolgt täglich bis jeden 3. Tag. Eine chronische Verstopfung liegt also erst vor, wenn der Zeitraum zwischen 2 Stuhlentleerungen über 3 Tage liegt.
Oft besteht die Vorstellung, täglich eine Stuhlentleerung haben zu müssen. Im medizinischen Sinne besteht hierzu jedoch keine Notwendigkeit.
Ursachen von Verstopfung
Habituelle Verstopfung und falsche Lebensgewohnheiten
Eine Verstopfung kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden. Es gibt eine sogenannte habituelle Verstopfung, die keine Erkrankung zur Ursache hat. Für diese gelten untenstehende Empfehlungen.
Eine Verstopfung kann jedoch auch durch Verengungen im Bereich des Darms (z.B. durch Tumore) hervorgerufen werden oder durch Stoffwechselstörungen wie Schilddrüsenunterfunktion, Kaliummangel u. ä. Auch Medikamente können zu Verstopfung führen.
Medizinische Ursachen: Darmträgheit, Stoffwechselstörungen und Erkrankungen
Bei einer krankhaften oder medikamentösen Ursache der Verstopfung sollte immer die Ursache beseitigt werden. Darmträgheit kann auch durch Nervenstörungen, durch einen zu langen, geschlängelten Darm oder durch hormonelle Störungen verursacht sein.
Krankheiten wie Schlaganfall, multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Querschnittslähmung, Altersschwäche etc. können ebenso mit Verstopfung einhergehen. Viel häufiger sind jedoch Störungen der Darmbeweglichkeit durch falsche Ernährung, mangelnde Bewegung, ungesunden Lebensstil(z.B. Zeitdruck, Hetze, Angst, Depression etc.).
Diagnose und Feststellung der Erkrankung
Wann ist eine ärztliche Untersuchung notwendig?
Vor jeder Behandlung sollten Sie nach der Ursache fahnden. Kommen Medikamente oder andere Erkrankungen, die mit Darmträgheit verbunden sind, nicht in Frage, ist es sinnvoll, eine Darmuntersuchung zu machen.
Man kann auch die Kolon-Transit-Zeit bestimmen. Dazu muss der Patient 6 Tage lang jeweils 60 röntgendichte Teilchen einnehmen, am 7. Tag wird eine Röntgenuntersuchung durchgeführt, mit der man feststellt, wo sich die einzelnen Teilchen befinden.
Behandlungsmöglichkeiten bei chronischer Verstopfung
Änderungen des Lebensstils
Ernährung: Ballaststoffe, Flüssigkeitsaufnahme und pflanzliche Optionen
Beachten Sie unsere Ernährungsempfehlungen im Kapitel Ernährung, insbesondere unseren Rat zu 5 x täglichem Gemüse- und Obstverzehr, wobei ich Ihnen empfehle, den Gemüseanteil höher als den Obstanteil zu halten.
Zwar sind sie nicht gleich wirksam wie Vollkornprodukte, da ihre gut löslichen Ballaststoffe von Dickdarmkeimen leicht gespalten werden und sie dadurch ihre Wasserbindungsfähigkeit verlieren, sie bringen jedoch viele Vitalstoffe in den Körper, die ebenfalls unterstützend wirken und vor allem für die Gesundheit des Darmes unerlässlich sind.
Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität
Bewegen Sie sich regelmäßig, mindestens ½ Stunde pro Tag am Stück. Sie können abends Trockenpflaumen in einem Schnapsglas voll Wasser einweichen und am nächsten Morgen nüchtern trinken.
Entspannung und Stressmanagement
Entspannen Sie sich öfters. Die innere Entkrampfung kann auch Ihren Darm entspannen. Ein entspannter Körper ist ein „Wellness-Bad“ für Ihren Darm.
Hausmittel und natürliche Helfer
Trockenpflaumen, Flohsamenschalen und Sauerkrautsaft
Reichen die in der Nahrung verabreichten Ballaststoffe nicht, können Sie Flohsamenschalen-Präparate einnehmen, die bestens verträglich sind. Manche Menschen haben mit Sauerkrautsaft großen Erfolg.
Verwendung von Abführmitteln (Laxantien)
Vor- und Nachteile verschiedener Abführmittel
Wenn die Wirkung dadurch zustande kommt, dass dem Körper Wasser entzogen wird, ist der gesundheitliche Nutzen fraglich, denn dies belastet den Körper. Andererseits halte ich eine Darmentleerung für sehr wichtig, da eine zu lange Transitzeit(Liegenbleiben von Speiseresten im Darm) ebenfalls ungünstig ist.
Macrogole: Empfohlene Wahl bei Verstopfung
Die heute empfehlenswertesten Abführmittel, die Ihnen Ihr Arzt sicher als erstes empfehlen wird sind Macrogole, die gut wirken und sich vom Nebenwirkungsprofil sehr empfehlen. Sie sorgen dafür, dass getrunkenes Wasser im Darm bleibt und nicht vom Körper aufgenommen wird, wirken daher schonender als solche Mittel, die dem Körper Wasser entziehen.
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Diagnose von Sprue: Eine Fallstudie
Eine Patientin mit Symptomen wie Appetitlosigkeit und breiigen Stuhlgang wird mit Sprue (Gluten-Unverträglichkeit) diagnostiziert. Der Artikel beschreibt die Diagnose und Behandlung, die zur Besserung der Symptome führte.
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Triglyzeride: Ein unterschätzter Risikofaktor
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Lebensverlängerung und Insulin: Was wir von Fruchtfliegen lernen können
Neue Forschungen zeigen, dass reduzierte Insulinaktivität zu gesundem Altern beiträgt. Der Artikel gibt Tipps zu Ernährung und Bewegung, die auch die Darmgesundheit fördern können.
Erfahrungsberichte (2) zum Thema „Chronische Verstopfung – Ursachen, Behandlung und Prävention“
Wir veröffentlichen so viele Erfahrungsberichte, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Erfahrungsbericht.
Schreiben Sie Ihren eigenen Erfahrungsbericht
Hallo,
mir geht es genauso wie der person des zweiten Patientenberichts. Ich bewege mich ausreichend, trinke enorm viel am tag und achte streng auf meine gesunde ernährung, wegen meiner chronischen obstipation.
seit letztem jahr war ich schon dreimal im krankenhaus, um meinen darm spiegeln zu lassen. es wurde eine sehr schlingreiche sigma festgestellt und seitdem nehme ich täglich 2-3 beutel von movicol zu mir, denn ohne solche mittelchen funktioniert mein stuhlgang überhaupt nicht mehr. dennoch gibt es phasen, bei denen ihc noch zusätzlich abführmittel nehmen muss, weil einfach mein darm so voll ist, anfängt zu schmerzen und nichts mehr weiter gehen will.
das schlimme jedoch ist, ich bin erst 17 jahre alt und finde, in solch jungen jahren sollte sowas akutes noch nicht auftreten.
mit 18 werde ich mir das movicol wohl nicht mehr leisten können, doch ich finde niemanden der mir helfen kann einen ersatz dafür zu finden oder mich anderweites zu beraten. alle stempeln mich sozusagen dennoch als gesund ab, was ja sein mag, aber mich belastet diese geschihcte einfach so sehr.
ich wünsche mir, das mir jemand helfen kann und sich evtl. mit mir in verbindung stezt, wenn es bedeutende tips für mich geben könnte.
vielen vielen dank….
Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,
bei Vestopfung kann man ballaststofreiche Kost, viel trinken, viel Bewegung empfehlen, Milchzucker abends und eingeweichte Pflaumen, nüchtern ein Glas Wasser, dann sollte es auch ohne Movicol gehen, wenn man den Darm mit Geduld ein wenig erzieht. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
Hallo,
obwohl ich jeden Tag 1,5 Liter Wasser trinke, viel Obst und Gemüße esse und reichlich Ballastoffe in Form von Vollkornprodukten zu mir nehme, leide ich an Verstopfungen. Mein Stuhlgang ist fast immer hart. Es gibt vielleicht nur 4 Tage im Monat, wo mein Stuhlgang normal ist.
Könnte es villeicht damit zusammenhängen, dass vor 4 Jahren meine Galle entfernt wurde?
Liebe(r) Besucher(in) unseres Gesundheitsportals,
dies ist eher nicht der Fall. Sie sollten Ihren Darm zunächst untersuchen lassen. Alles Gute!
Ihr Biowellmed Team