Was ist ein Bjerrum-Skotom?
Das Bjerrum-Skotom ist ein bogenförmiger Gesichtsfeldausfall, der bei Patienten mit Glaukom (grüner Star) häufig auftritt. Es befindet sich typischerweise 10 bis 20 Grad um den Fixationspunkt (Zentrum des Sehfelds) herum.
Ursachen des Bjerrum-Skotoms
Glaukom als Hauptursache
Das Bjerrum-Skotom ist ein Frühsymptom des Glaukoms und signalisiert eine fortschreitende Schädigung des Sehnervs. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern.
Das Bjerrum-Skotom entsteht vorwiegend bei Patienten mit Glaukom, insbesondere dem Offenwinkelglaukom, der häufigsten Glaukomform. Die Erkrankung führt zu einer Schädigung der Nervenfasern im Sehnerv, die für das Sehvermögen wichtig sind.
Andere Ursachen wie ischämische Optikusneuropathie und Sehnervenentzündungen
Weitere Ursachen für ein Bjerrum-Skotom können andere Sehnervschädigungen sein, wie: Ischämische Optikusneuropathie: Eine Durchblutungsstörung des Sehnervs. Sehnervenentzündungen: Entzündliche Prozesse, die den Sehnerv betreffen, z. B. im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen.
Symptome und typische Anzeichen
Das Bjerrum-Skotom beginnt oft unbemerkt, da das zentrale Sehen und das periphere Gesichtsfeld lange intakt bleiben. Typische Symptome sind: Bogenförmiger Gesichtsfeldausfall: Betroffene bemerken möglicherweise, dass sie in einem bestimmten Bereich des Sichtfelds Objekte nicht mehr wahrnehmen können.
Verschwommenes Sehen: Besonders beim Lesen oder Betrachten kleiner Objekte kann das Sehvermögen eingeschränkt sein. Schwierigkeiten bei der Orientierung: Wenn der Gesichtsfeldausfall fortschreitet, wird es zunehmend schwieriger, sich visuell zu orientieren, z. B. beim Autofahren oder bei alltäglichen Aktivitäten.
Folgen und Risiken
Unbehandelt führt das Bjerrum-Skotom zu einer fortschreitenden Verschlechterung des Gesichtsfeldes. Dies kann schließlich zu einem vollständigen Verlust des peripheren Sehens und im Endstadium zur Erblindung führen.
Besonders kritisch ist, dass das Bjerrum-Skotom oft ein frühes Anzeichen für Glaukom ist. Ein fortgeschrittenes Glaukom ohne Behandlung verursacht irreversible Schäden am Sehnerv. Deshalb ist die Früherkennung durch regelmäßige augenärztliche Untersuchungen essenziell, vor allem bei Menschen mit erhöhtem Augeninnendruck oder einer familiären Vorbelastung.
Therapiemöglichkeiten bei Bjerrum-Skotom
Die Behandlung des Bjerrum-Skotoms zielt auf die Bekämpfung der zugrunde liegenden Ursache, in den meisten Fällen das Glaukom. Ein frühzeitiges Eingreifen kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder stoppen.
Zu den wichtigsten Behandlungsansätzen zählen: Medikamente: Augentropfen, die den Augeninnendruck senken, sind die Standardtherapie bei Glaukom. Häufig verwendete Wirkstoffe sind Prostaglandinanaloga (z. B. Latanoprost) und Betablocker (z. B. Timolol), die die Produktion von Kammerwasser verringern oder den Abfluss verbessern.
Laserbehandlungen und chirurgische Eingriffe
Laserbehandlung: Die Lasertrabekuloplastik ist eine Therapieoption, bei der der Abfluss des Kammerwassers durch Laserstrahlen verbessert wird. Dies senkt den Augeninnendruck und kann weitere Schädigungen des Sehnervs verhindern.
Chirurgische Eingriffe: Wenn medikamentöse oder laserbasierte Behandlungen den Augeninnendruck nicht ausreichend senken, kann eine Trabekulektomie oder ein trabekulärer Bypass erforderlich sein. Diese Operationen schaffen neue Abflusswege für das Kammerwasser und reduzieren so den Druck im Auge.
Vorbeugung und Früherkennung
Da das Bjerrum-Skotom häufig ein Frühzeichen für Glaukom ist, sind regelmäßige augenärztliche Untersuchungen entscheidend, insbesondere für Menschen mit Risikofaktoren wie erhöhtem Augeninnendruck, familiärer Vorbelastung, Alter über 60 Jahren und Diabetes.
Regelmäßige Messungen des Augeninnendrucks und der Sehnerven sind unerlässlich, um Glaukom frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln.
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