Ayahuasca: Heilsames Pflanzengebräu oder riskanter Rausch?

Ayahuasca – der Name klingt mystisch und fremd, doch das schamanische Gebräu aus dem Amazonasgebiet findet zunehmend Beachtung in westlichen Ländern. Vor allem in der alternativen Gesundheits- und Therapieszene gilt Ayahuasca als vielversprechendes Mittel zur Selbsterkenntnis, zur Traumatherapie und zur Behandlung psychischer Leiden. Doch kann der Pflanzensud tatsächlich Heilung bringen? Und wie steht es um die Legalität in Deutschland?

Was ist Ayahuasca?

Ayahuasca ist ein psychoaktives Getränk, das traditionell von indigenen Völkern des Amazonas zur spirituellen Heilung und für rituelle Zwecke genutzt wird. Der Trank besteht meist aus zwei Hauptbestandteilen: der Liane Banisteriopsis caapi und den Blättern des Strauches Psychotria viridis. Letzterer enthält Dimethyltryptamin (DMT), eine starke psychedelische Substanz. Die Liane enthält sogenannte MAO-Hemmer (Monoaminoxidase-Hemmer), welche die orale Aufnahme des DMT im Körper erst ermöglichen. Der Name „Ayahuasca“ stammt aus der Quechua-Sprache und bedeutet so viel wie „Liane der Seelen“ – ein Hinweis auf die tiefgreifenden spirituellen Erfahrungen, die mit dem Konsum einhergehen können. Die Wirkung von Ayahuasca setzt etwa 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme ein, dauert vier bis sechs Stunden und wird häufig durch starkes Erbrechen begleitet. Die Sinne werden erweitert, die bewusste Motorik meist eingeschränkt. Anwender berichten von intensiven Visionen, emotionalen Durchbrüchen und tiefen Einsichten.

Ayahuasca in der modernen Heilkunde

In westlichen Kontexten werden Psychedelika  wie Psilocybin und auch Ayahuasca zunehmend auf ihre psychotherapeutischen und medizinischen Potenziale untersucht. Besonders im Bereich der Traumatherapie, Suchtbehandlung etwa bei Alkoholkrankheit und Depression zeigen sich in ersten Studien über Ayahuasca teils bemerkenswerte Ergebnisse. Eine wachsende Zahl an Forschungsliteratur legt nahe, dass Ayahuasca das Potenzial haben kann, tief verwurzelte psychische Blockaden zu lösen und Heilungsprozesse zu initiieren, die mit herkömmlichen Methoden oft nur schwer zugänglich sind. Die Nutzung von Ayahuasca kann möglicherweise eine emotionale Katharsis herbeiführen. Therapeutisch kann dies sehr hilfreich sein, vor allem dann, wenn klassische Therapieformen an ihre Grenzen stoßen. Diese Studie kam beispielsweise zu dem vielversprechenden Ergebnis, dass eine einmalige Einnahme von Ayahuasca bei behandlungsresistenten Depressionen zu einer Verbesserung des Schweregrads führen kann. Gleichzeitig warnen Experten jedoch vor einer Verharmlosung. Die Wirkung von Ayahuasca ist nicht vorhersehbar und kann bei unsachgemäßer Anwendung auch zu psychischen Krisen führen. Ein sicherer Rahmen, erfahrene Begleiter und eine sorgfältige Vorbereitung sind daher unerlässlich. Ob Ayahuasca hierzulande irgendwann als Behandlungsmethode anerkannt und verschreibungsfähig sein wird, bleibt fraglich.

Der Wirkstoff DMT fällt unter das Betäubungsmittelgesetz und ist somit illegal. Auch wenn Ayahuasca ein natürlicher Pflanzensud ist, unterliegt es aufgrund des enthaltenen DMT denselben gesetzlichen Bestimmungen. Besitz, Einfuhr oder Weitergabe von Ayahuasca sind deshalb in Deutschland strafbar. Dennoch existieren auch hierzulande Anbieter für Ayahuasca-Erfahrungen, oft mit Verbindungen nach Südamerika, wo der rechtliche Rahmen liberaler ist. In Deutschland werden jedoch auch  psychedelische Retreats angeboten, bei denen legale Alternativen zum traditionellen Ayahuasca genutzt werden. Dafür eignet sich insbesondere die Syrische Steppenraute, die eine vergleichbare Wirkung haben soll.

Gefahren von Ayahuasca

Wer an einer authentischen Ayahuasca-Zeremonie teilnehmen möchte, muss nach Brasilien, Costa Rica, Peru oder Mexiko und kann dort von erfahrenen Schamanen angeleitet werden. Allerdings sind damit auch immer Risiken verbunden, denn nicht jeder verträgt den Pflanzentrank gleich gut. Es kann beispielsweise zu Herz-Kreislauf-Störungen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen. Das starke Erbrechen und Schweißausbrüche können eine Dehydration begünstigen. Im Falle eines Notfalls kann die medizinische Versorgung bei ausländischen Anbietern unter Umständen nicht gewährleistet werden. Die Einnahme von Psychedelika birgt zudem immer auch das Risiko, einen schlechten Trip zu erleben und starke Ängste und emotionale Überforderung ertragen zu müssen, bis die Wirkung nachlässt. Um das Risiko dafür zu senken, ist die Begleitung durch einen professionellen Guide und eine intensive Vor- und Nachbereitung wichtig.

Wer sich mit Ayahuasca auseinandersetzen möchte, sollte dies nur gut informiert, sorgfältig vorbereitet und idealerweise unter fachkundiger Anleitung tun!

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