Der Fall einer besorgten Patientin
Eine Patientin mittleren Alters kommt zu mir in die Praxis mit den Worten: „Ich glaube, ich habe die Vogelgrippe“. Da ich sie schon lange kenne, kann ich mir eine scherzhafte Entgegnung erlauben. „Seit wann sind sie denn unter die Vögel gegangen und was sind denn das für Anzeichen, die Sie an Vogelgrippe denken lassen?“ „Ich friere seit gestern an meinen Beinen und am Bauch“, entgegnet sie. Die Kälte zieht in meinem Körper herum. Und im Park habe ich einen toten Vogel liegen sehen.“
Symptome und erste Selbstdiagnose
Ich kann sie zunächst mit der Aussage beruhigen, dass in unserer Gegend noch kein einziger Fall von Vogelgrippe aufgetreten ist und dass sie auch nicht die typischen Beschwerden hat. Bei der Untersuchung kann ich nichts Krankhaftes finden. Wir einigen uns auf eine Blutuntersuchung. Die Patientin erzählt mir dann noch, dass sie schlecht geschlafen hat. Ihr ohnehin niedriger Blutdruck ist noch niedriger als sonst.
Reaktion des Arztes
Am nächsten Tag erkundige ich mich vorsichtshalber bei der Patientin und sie kann mir glücklicherweise mitteilen, dass sie sich wieder völlig gesund fühlt und der Spuk vorbei ist. Sie habe halt einfach ein bisschen Angst gehabt, meint sie.
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