Akustikusneurinom: Symptome, Stadien und Behandlungsmöglichkeiten

Etwa 8 – 10 von 1 Million Menschen erkrankt an einem Akustikusneurinom. Ursache: Die Ursache ist nicht bekannt. Das Austikusneurinom ist ein gutartiger, normalerweise langsam bis sehr langsam wachsender Tumor, der von den Schwann’schen Zellen des 8. Hirnnerven ausgeht. Die Schwann’schen Zellen umhüllen und schützen den Hirnnerven. Der 8. Hirnnerv besteht aus 2 Anteilen, dem Hörnerv und dem Gleichgewichtsnerv. Er tritt am Hirnstamm aus und verläuft durch den Kleinhirnbrückenwinkel und den knöchernen Gehörgang zum Innenohr.

Im knöchernen Gehörgang verläuft ebenfalls der 7. Hirnnerv, Nervus facialis, der unter anderem die Gesichtsmuskulatur innerviert. Zunächst wächst der Tumor im knöchernen Gehörgang, intrameatal, später dehnt er sich darüber hinaus aus bis zum Kleinhirnbrückenwinkel und später bis zum Hirnstamm.

Symptome:

Da der Tumor sehr langsam wächst, passt sich der Körper dem Tumor lange Zeit an und verursacht oft anfangs keine oder kaum Beschwerden. Die ersten Symptome betreffen das Gehör mit Hörminderung, Tinnitus oder wiederkehrenden Hörstürzen. Nicht selten tritt eine Gefühlsminderung im Bereich der Umgebung des betroffenen Ohrs auf.

Durch Beteiligung des Gleichgewichtsnervs kann es zu Schwindel kommen (Schwankschwindel, Drehschwindel, Gleichgewichtsstörungen). Nicht selten kommen und gehen die Beschwerden. Wächst der Tumor weiter, kann er weitere Nerven in Mitleidenschaft ziehen wie z. B. Gesichtsnerv oder Trigeminusnerv mit Störungen der Gesichtsmuskulatur, Schmerzen im Trigeminusverlauf, Schluckstörungen, Geschmacksstörungen oder bei Beteiligung des Hirnstammes Kopfdruck, Sehstörungen, Nackensteifigkeit, Herz – Kreislauf – Störungen, Bewusstlosigkeit.

Tumorstadien:

Stadium A: Der Tumor ist 1-8 mm groß und auf den knöchernen Gehörgang begrenzt. Stadium B: Der Tumor ist 9-25 mm groß und dehnt sich auf den Kleinhirnbrückenwinkel aus. Stadium C: Der Tumor ist über 25 mm groß und hat bereits Berührung mit dem Hirnstamm.

T1: Der Tumor liegt intrameatal, d. h., im knöchernen Gehörgang. T2: Der Tumor liegt intra- und extrameatal, d.h., innerhalb und außerhalb des knöchernen Gehörgangs. T3a: Der Tumor füllt die Zisterne zwischen Kleinhirn und Hirnstamm aus. T3b: Der Tumor reicht an den Hirnstamm heran. T4a: Der Tumor komprimiert den Hirnstamm. T4b: Der Tumor komprimiert und verlagert den 4. Ventrikel.

Feststellen der Erkrankung:

Bereits die Krankheitsvorgeschichte gibt Hinweise auf das Vorliegen einer Störung im Bereich des 8. Hirnnervs. Wenn Gleichgewichtsstörungen, Hörminderung, Hörstürze oder Tinnitus auftreten, sollte man einen HNO-Facharzt aufsuchen. Dieser kann Gleichgewichtstests durchführen, Hörprüfung, Tonaudiogramm, Sprachaudiogramm und AEP (akustisch evozierte Potentiale). Hat er den Verdacht, sollte ein MRT des Schädels angefertigt werden.

Behandlung:

1. Operation:

Eine Operation wird früher oder später immer notwendig. Je früher sie ausgeführt wird, desto geringer sind die Risiken einer Nervenverletzung. Ist der Tumor über 3 cm groß, ist sie dringlich. Sehr wichtig bei der Operation ist ein erfahrenes Operationsteam und eine intraoperative ständige Überwachung der Hirnnervenfunktionen. Da der Tumor früher oder später doch wächst, kommt man normalerweise nicht an einer Therapie vorbei.

2. Bestrahlung:

In manchen Fällen kann eine Bestrahlung sinnvoll sein. Durch die Bestrahlung wird jedoch der Tumor nicht zerstört, sondern nur in seinem Wachstum gebremst. Auch bei der Bestrahlung besteht die Gefahr, dass umliegende Strukturen geschädigt werden. Die Bestrahlung kann auch nur bis zu einer Größe von ca. 2,5 cm erfolgen.

3. Warten und Kontrolle:

Verursacht der Tumor noch keine oder nur sehr geringfügige Beschwerden, kann zunächst abgewartet werden. Regelmäßige Kontrollen müssen jedoch erfolgen, da das Wachstum nicht abzusehen ist. Es kann sein, dass der Tumor jahrelang nicht wächst und plötzlich macht er einen Wachstumsschub.

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