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Brustkrebs = Mammakarzinom

09.10.2006:

Erfahrungsbericht zum Thema Brustkrebs = Mammakarzinom

Link zum Fachartikel Brustkrebs = Mammakarzinom

Dies möchte ich schreiben, damit andere Frauen daraus lernen und sich nicht so naiv wie ich verhalten.
Im Mai 05 ging ich mit einem deutlich tastbaren Knoten in der li. Brust zu meiner Gynäkologin. Diese veranlaßte eine Sonographie mit Stanze. Hierbei ergab sich ein bösartiger Befund. 5 Tage später war ich in der Klinik und wurde nach allen üblichen Voruntersuchungen operiert.
Histologie: 3,5 cm großes ductales Carcinoma in situ high grade mit Commedonekrosen und Übergang in ein 2,5 cm großes, wenig differenzuiertes invasives solide-ductales Carcinom mit Heranreichen bis sehr nahe an die craniale Resektionszone des Hauptpräparates. Nachweis von Mikrokalk. Unter Berücksichtigung des cranialen Nachresektates wurde sowohl das invasive als auch das ductale Carcinoma in situ mit einem Sicherheitsabstand von über 10 mm im Gesunden resiziert. Entfernung von 13 LK mit 2 LK-Metastasen.
Wundheilung primär alles unauffällig.
Anschließend erhielt ich eine Chemotherapie 4 x EC und 4 x Paclitaxel bis 11/05 sowie eine Radiotherapie der li. Mamma mit 50,4 Gy bis 01/06.
Schon Ende Juni machte ich auf eine deutliche Verhärtung im cranialen Bereich der Narbe aufmerksam, bei der Sonographie wurde eine echoarme 1,3 x 3 cm große Formation mit ödematös aufgelockertem Gewebe im Narbenbereich bis nach lat. und li. Axilla beschrieben, wobei es sich um ein älteres Hämatom handeln sollte.
Chemotherapie und Bestrahlung habe ich gut vertragen.
Auch während der Reha wies ich auf die tastbare Verhärtung, m.E. oberhalb der Narbe, hin. Es wurde wiederum eine Sonographie veranlaßt, die aber ebenfalls einen unauffälligen Befund ergab.
Diese Verhärtung wurde immer größer und zog sich bald über den gesamten oberen äußeren und inneren Quadranten. Bei der gyn. Nachuntersuchung hieß es, dies sei eine Folge der Bestrahlung. eine sonographische Nachuntersuchung hatte ebenfalls ei
nen unauffälligen Befund ergeben und der Radiologe sagte mir, ich solle mir keine Gedanken machen, nach der Chemotherapie und der Bestrahlung 'könne gar nichts sein'!!!!!!!!! (Wie kann man nur eine solche Aussage machen???)
Mitte Oktober trat eine Blutung aus der Mamille auf, die mich sehr verunsicherte, außerdem war die Brust überwärmt und rot, weiterhin zeigte sich eine apfelsinenhautartige Veränderung. Meine Gyn. überwies mich zur Galaktographie (wieder bei o.d. Radiologen), die aber aus technischen Gründen (eine Mammographie war bei dieser verhärteten Brust gar nicht möglich, was aber schon vorher bekannt war!) nichts erbrachte. Ein daraufhin durchgeführter Abstrich war hoch entzündlich. Es wurde ein MRT veranlaßt, wobei sich der Verdacht auf diffuse Tumorinfiltration des li. oberen inneren und äußeren Quadranten der li. Mamma ergab es wurde eine Punktion an mehreren Stellen empfohlen, da die Tumorreste immer wieder durch zwischengelagertes Narbengewebe getrennt erschien. Zwischenzeitlich hatte ich dann noch einen Termin beim Strahlentherapeuten, der nach Betrachtung der Brust gleich der Meinung war, dies sei wahrscheinlich ein Rezidiv. Er hat mir gleich einen Termin zur stat. Aufnahme für den nächsten Tag verschafft.
Aber hier ging der Horror weiter: Es hatte wohl keiner den Befund des MRT gelesen, so dass ich hoch dosiert Antibiotika bekam, alle 6 Std. einen Tropf. Es wollte keiner an die entzündete Brust heran. Ich wollte diese natürlich so schnell wie möglich los werden, doch der Chefarzt meinte: Warum wollen sie eine Ablatio, wenn es doch nur eine Entzündung ist!???
Nach einigen Tagen wurde eine PE aus dem Bereich hinter der Mamille entnommen. Das Ergebnis: Entzündliches Gewebe! Warum nicht in gleicher Sitzung PE's aus dem im MRT beschriebenen und sehr sehr deutlich tastbar veränderten Bereich??? Ich hab keine Ahnung! Weiter ging es m
it Antibiotika. Nach weiteren 4 Tagen wurden dann 12 Stanzen aus dem beschriebenen Bereich entnommen - histologisch Anteile eines invasiven ductalen Carcinoms, vereinbar mit einem Rezidiv des Mammacarcinoms von 05.
Zzt. bekomme ich eine Chemotherapie mit Vinorelbin (1 x wöch. 1 Wo. Pause), bereits nach dem 1. Kurs hat sich die Entzündung zurückgebildet. Ich soll nun noch 3 Kurse bekommen; danach soll entschieden werden, ob die OP erfolgen kann. Bis jetzt hat sich noch keiner meine Brust wieder angesehen. Mein Vertrauen in die Ärzte ist schwer erschüttert.
Ich hatte gleich bei der 1. OP um eine Ablatio gebeten, was jedoch nicht für notwendig erachtet worden war. Damit wäre mir wohl einiges erspart geblieben.
Ich bin auch felsenfest der Meinung, dass es sich nicht um ein Rezidiv, sondern um einen Tumor handelt, der bereits vorher bestand, aber nicht gesehen wurde.
Ich bin mit den Nerven ziemlich am Ende.
Allen Betroffenen möchte ich sagen: Laßt Euch nicht mit Vermutungen abspeisen, besteht auf eine genaue Klärung!!

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wir können Ihre Enttäuschung gut verstehen. Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, bei eventuellen Ungereimtheiten sofort eine genaue Untersuchung zu veranlassen. Man muss jedoch wissen, dass auch der Röntgenarzt, trotz aller zur Verfügung stehenden Diagnosemöglichkeiten, bei vorhandenem Narbengewebe, insbesondere nach Bestrahlung, nicht immer zuverlässig zwischen Narbe und Tumorgewebe unterscheiden kann und Strahlendiagnostik auch nicht zu häufig angewandt werden soll. Wir denken auch nicht, dass man jetzt Ihre Befunde nicht genau gelesen hat, sondern dass man zunächst antientzündlich und antitumorös behandelt, um Ihre Chancen für die folgende Operation zu erhöhen. Auch müssen Sie bedenken, dass man aus einem Fall nicht Rückschlüsse für alle betroffenen Frauen ziehen darf. Man hat große Studien durchgeführt und die brusterhaltende Behandlung mit der Brustentfernung verglichen, um dann allgemein gültige Regeln aufzustellen, an die man sich hält, weil die meisten Frauen davon profitieren. Wir haben durchaus Frauen erlebt, deren Leben nach einer Brustentfernung zerstört war. Wir möchten das Problem keinesfalls schönreden. Man muss jedoch bedenken, dass die Menschen und die Verläufe unterschiedlich sind. Leider haben wir noch keine Therapie, die allen Frauen auf jeden Fall hilft. Dass Ihre Hinweise nicht genügend beachtet wurden, ist bedauerlich. So sehr Sie das jedoch quält, möchten wir Ihnen raten, nach vorn zu schauen und bei jeder Unsicherheit über das ärztliche Vorgehen dies sofort anzusprechen. Es ist Ihr gutes Recht, aufgeklärt zu werden und wissen zu dürfen, warum man was tut. Sie brauchen jetzt Ihre Kraft, damit man Ihnen helfen kann. Sie dürfen Ihre Energie nicht daran verschwenden, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Es ist auch wichtig, dass Sie mit Ihren Ärzten zusammenarbeiten, damit diese Ihnen am besten helfen können. Denn Sie brauchen Ihre Ärzte und die Ärzte können Ihnen besser helfen, wenn Sie von Ihnen unterstützt werden.Deshalb ist es wichtig, dass Sie hinter den vorgesehenen Maßnahmen stehen. Um das zu können, müssen Sie Bescheid wissen über die Vorgehensweise. Deshalb möchten wir Ihnen raten, so viel wie möglich zu fragen. Wir wünschen Ihnen sehr, dass es Ihnen bald besser geht. Vielleicht kann Ihnen auch die eine oder andere Leserin Mut machen. Wir würden uns darüber freuen.

Ihr Biowellmed Team

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