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Pfeiffersches Drüsenfieber

26.08.2015:

Erfahrungsbericht zum Thema Pfeiffersches Drüsenfieber

Link zum Fachartikel Pfeiffersches Drüsenfieber

Hey Leute,
ich bin froh, dass ich diese Seite gefunden habe, auf der man seine Erfahrungen mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber mit anderen teilen kann.
Bei mir fingen die Symptome der Krankheit vor ca. 2 Wochen an. Zuerst fielen mir Halsschmerzen auf, die aber nicht weiter schlimm waren. Man bekommt ja manchmal Halsschmerzen, lutscht ein Bonbon und das war's dann. Weil die Schmerzen im Hals aber nach einigen Tagen nicht weniger wurden und noch Kopf- und Ohrenschmerzen dazu kamen, wollte ich meinen Hausarzt einmal draufschauen lassen, sodass er mir eventuell Medikamente geben könnte. Natürlich war er im Urlaub und ich musste zu einem Vertretungsarzt.
Dieser Arzt bemerkte, dass eine meiner Mandeln angeschwollen und mit weißem Belag versehen war. Es hieß, ich hätte zwar keine Mandelentzündung, aber etwas ähnliches, wogegen ich Antibiotika (Amoxicillin) nehmen sollte. Jetzt weiß ich, dass es ein großer Fehler war, dieses Medikament eine ganze Woche lang einzunehmen.
Nach dieser einen Woche hatte sich rein gar nichts gebessert, ganz im Gegenteil: die zweite Mandel in meinem Rachen war nun ebenfalls befallen. Dabei hatte sich in der Zeit viel Eiter angesammelt, welcher mir zusammen mit den mittlerweile sehr geschwollenen Mandeln das Atmen ziemlich erschwerte. Nachts hatte ich sogar schon Angst zu ersticken.
Ich ging noch einmal zu Arzt. Diagnose: Pfeiffersches Drüsenfieber. Der Arzt sagte, es gäbe keine direkten Medikamente dagegen, nur gegen die Symptome. Außerdem wurde mir tagelange Bettruhe verordnet.
Aber zurück zum Antibiotika.
Das Schlimmste am Amoxicillin war, dass sich nach der einwöchigen Einnahme ein anfangs juckender Hautausschlag auf meinem gesamten Körper bildete. Dazu kamen Schwellungen (besonders im Gesicht, wodurch ich nach weiteren 2 Tagen panische Angst hatte, meine Augen bald nicht mehr öffnen zu können) und Fieber. Am 1. Tag nachdem der Ausschlag begonnen hatte, ließ ich mich von Bekannten ins Krankenhaus fahren, die mich aber wieder nach Hause schickten mit der Begründung, dass die Symptome nicht gravierend genug seien und ich das schlimmste schon überstanden hätte. Am Tag darauf schlief ich fast nur und vermied es in den Spiegel zu sehen. Ich hatte wirklich überall diesen Ausschlag, ich sah einfach nur schrecklich aus und wollte auf keinen Fall das Haus verlassen.
Nachdem ich am nächsten Tag aber aufstand, um ins Badezimmer zu gehen, wurde mir plötzlich schwarz vor Augen, ich konnte kaum noch etwas hören und es drehte sich alles. Ich schrie um Hilfe, zum Glück hörte aber alles ganz schnell wieder auf, sobald ich mich hingelegt hatte. Daraufhin wollte ich sofort ins Krankenhaus.
Diesmal hatte ich Glück. Meine Symptome hatten sich derart verschlechtert, dass die Schwestern mich nur ansehen mussten, kurz schockierte Blicke tauschten und sich sofort einig waren, dass ich stationär aufgenommen werden musste.
Bis ich dann auf mein Zimmer kam, dauerte es aber noch einige Stunden. Es wurde Blut abgenommen, eine Blutkultur angelegt, ein EKG gemacht, eine Kanüle an meiner rechten Armbeuge gelegt, drei Spritzen verabreicht (Cortison, ein Mittel gegen allergische Reaktionen und etwas zur Beruhigung). Anschließend wurde noch meine Lunge geröntgt . Dann konnte ich endlich auf mein Zimmer schlafen. Ich war todmüde.
Die nächsten 3 Tage sollte ich noch im Krankenhaus verbringen. Weil das Pfeiffersche Drüsenfieber eine Viruskrankheit ist, wurde ich in ein Einzelzimmer gesteckt, was mir persönlich im Krankenhaus sehr entgegenkommt (man weiß ja nie, wen man als temporären Mitbewohner bekommen könnte). Alle, die das Zimmer betreten wollten, mussten Schutzkleidung tragen. Ich durfte in der Zeit zwar das Zimmer nicht verlassen, konnte aber viel schlafen und mich erholen, während täglich eine Infusion in meine Venen tropfte. Am letzten Tag wurde noch ein Ultraschall gemacht, um festzustellen, ob und wie weit Milz und Leber vergrößert sind. Da war zum Glück alles in Ordnung.
Inzwischen ging es mir viel besser und ich durfte schließlich nach Hause gehen.
Seit gestern bin ich nun wieder zu Hause und soll die nächsten 3 Tage morgens 1 1/2 Cortisontabletten nehmen (30mg). Mein Ausschlag ist nach insgesamt 5 Tagen kaum noch zu sehen. Mein Gesicht ist dank des Cortisons wieder völlig normal, an den Armen ist noch schwach der Ausschlag erkennbar, an den Oberschenkeln dauert es jedoch noch eine Weile, bis er wieder weg ist.
Ich fühle mich eigentlich wieder ziemlich fit, soll mich aber trotzdem noch ein paar Wochen schonen und Anstrengungen vermeiden. Ich bin echt verdammt froh, dass ich das alles hinter mir habe. Das letzte Wochenende war das schlimmste, an das ich mich erinnern kann.
Ich möchte nur noch einmal abschließend sagen: lasst euch nicht einfach so Amoxicillin verschreiben, wenn nicht ausgeschlossen ist, dass ihr Pfeiffersches Drüsenfieber haben könntet. Diesen Ausschlag in Kombination mit heftigen Schwellungen und Atemnot wünsche ich niemandem. Ich hoffe auch, dass mein Arzt bei zukünftigen Patienten genauer untersucht.
Das musste ich jetzt mal loswerden, vielleicht konnte ich euch ja sogar helfen :)

Liebe M.,

danke für Ihren ausführlichen Bericht. Tatsächlich ist Amoxicillin bei Pfeifferschem Drüsenfieber nicht geeignet. Leider ist diese Erkrankung nicht immer sofort erkennbar. Es ist jedoch sinnvoll, bereits bei Verdacht auf Amoxicillin zu verzichten. Wir freuen uns jedenfalls, dass es Ihnen wieder besser geht. Liebe Grüße

Ihr Biowellmed Team

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