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Fersenbeinbruch

14.08.2011:

Erfahrungsbericht zum Thema Fersenbeinbruch

Link zum Fachartikel Fersenbeinbruch

Hallo Leidensgenossen!
Wenn man im Internet nach Erfahrungsberichten zum Thema 'Fersenbeinbruch' sucht, findet man in der Regel nur Berichte von Personen, die fast ausschließlich nur Negatives schreiben.
Aus diesem Grund möchte ich hier die Gelegenheit nutzen und allen, die einen Fersenbeinbruch erlitten haben, meine Erfahrungen schildern.
Im August 2003 (mit 36 Jahren) habe ich bei einem Sportunfall einen verheerenden Fersenbeinbruch mit Trümmerfraktur der Gelenkflächen im OSG und USG erlitten. Die Diagnose wurde im KH Oldenburg nach dem Röntgen gestellt.
Die Ärzte in Oldenburg wollten wegen der komplizierten Fraktur nicht operieren, weshalb ich mich über einen Privattransport in das BUK-Boberg in Hamburg transportieren ließ. Dort wurde auch sofort ein CT gemacht.
Der Chirurg beschrieb die Fraktur damals als „1000-Teile- Puzzle“ und empfahl eine OP, gab mir aber wenig Hoffnung, dass nach der OP alles wieder normal werde.
Wegen der starken Schwellung (Spannungsblasen im operativen Zugangsbereich) konnten die Ärzte im BUK Boberg nicht sofort operieren, weshalb ich gut 2 Wochen im Krankenhaus mit abschwellenden Maßnahmen verbracht habe.
Während dieser Zeit habe ich das Internet nach Erfahrungsberichten durchforstet und ausschließlich nur negative Beiträge gefunden, die mich ziemlich deprimierten. Auch die Ärzte stimmten mich mit ihren Bildern von schwarzem, orthopädischem Schuhwerk nicht gerade positiv.
Nach zwei Wochen wurde ich dann endlich nach einer damals relativ neuen 3D -Rekonstruktionsmethode operiert, wobei das Feedback des Chirurgen 'ein paar kleine Teile aus dem Puzzle haben wir weglassen müssen, da sie einfach nicht mehr passten' auch nicht gerade motivierend war.
In der OP wurde mir zur Fixierung eine Titanplatte mit 8 Schrauben eingesetzt.
Nach weiteren 2 Wochen im Krankenhaus wurde ich mit einem Rezept für eine Unterschenkelentlastungsorthese und eine 8 Wöchige REHA entlassen.
Nach insgesamt 3 Monaten Arbeitsunfähigkeit folgte schließlich die Wiederaufnahme meiner Tätigkeit (mit Unterschenkelentlastungsorthese) als IT-Berater im Außendienst und nach 4 Monaten dann erstmals wieder Vollbelastung im ADIMed-Turnschuh unter Schmerzen.
Weitere 1,5 Jahre später habe ich mich dann in einer OP von meiner Titanplatte und den Schrauben getrennt.
Die OP lief problemlos, brachte aber bezüglich Mobilität und Schmerzminderung keine großartigen Veränderungen.
Bereits 8 Wochen nach der 2. OP, also nach insgesamt 1,5 Jahren sportlicher Abstinenz stand ich wieder auf dem Snowboard.

Mein Resümee nach 8 Jahren:
- obwohl die Arthrose des Sprunggelenks durch eine OP nicht vermieden werden konnte, würde ich mich heute wieder für eine OP entscheiden
- Mobilität des OSG ca 60 - 70 %
- Mobilität des USG < 5 %
- keine Einschränkung bezüglich der Stabilität des Fersenbeins (Sprung aus 2 m Höhe = kein Problem)
- jeden Morgen brauche ich eine ca. 5-minütige 'Kaltstartphase'
- bin bis heute nicht schmerzfrei, komme aber ohne die Einnahme von Schmerzmitteln aus
- benutze weder Einlagen noch orthopädisches Schuhwerk
- Sportarten mit Einschränkung: Jogging, Fußball, lange Wanderungen, etc. (mit zeitl. Versatz Schmerzen aber OK)
- meine Sportarten: Snowboarden, Wakeboarden, Schnorcheln, Schwimmen, Radfahren

Zusammenfassend kann ich heute sagen, dass sich mein Leben seit dem Fersenbeinbruch verändert hat.
Mein Chirurg sagte mir damals, er möchte sich jeden Knochen im Körper brechen, aber bitte nicht das Fersenbein
An guten Tagen merke ich nur, dass ich einen linken Fuß habe. An schlechten Tagen schmerzt der Fuß bei jedem Schritt. An diesen Tagen habe ich für mich die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, nicht zu versuchen, so zu laufen, dass man möglichst keine Schmerzen hat, sondern gerade in den Schmerz zu gehen, da sich dieser dann auch schneller gibt.
Mit den Einschränkungen die mit dem Fersenbeintrümmerbruch verbunden sind, habe ich mich arrangiert und kann damit gut leben. Zurzeit befinde ich mich in der REHA nach einer Knie-Op (Kreuzbandplastik nach Kreuzbandriss beim Fußballspielen :-) ).

Ich hoffe mit diesem Erfahrungsbericht allen 'Leidensgenossen' ein wenig Mut machen zu können.

Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,

vielen Dank für diesen schönen Bericht, der zeigt, dass man einfach nicht aufgeben darf. Ihnen alles Liebe

Ihr Biowellmed Team

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