Rauchen
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Neuester Erfahrungsbericht vom 28.07.2016:
Ich habe am 30.6.2009 aufgehört zu rauchen. Ich habe seit dem 15. Lebensjahr ca. 1 Schachtel am Tag geraucht.
Das waren 18 Packungsjahre und damit eine immens schädliche Dauerbelastung für meine Lunge.
Dies wird mir aber erst seit 1-2 Jahren so richtig bewusst, als ich mich mit der typischen Raucherkrankheit COPD auseinandergesetzt habe.
Nachdem in meiner Familie und im Bekanntenkreis mehrere Personen an COPD erkrankt sind und erhebliche Einschränkungen in ihrer Lebensqualität zu ertragen haben.
Mein Beschluss damals, mit dem Rauchen aufzuhören, war ein ganz banaler. Ich hatte zuvor eine Erkältung und während der Erkältung konnte ich nicht rauchen. Als es mir wieder besser ging und ich mir meine heiß ersehnte Zigarette anzündete blieb mir fast die Luft weg. Ein unangenehmer Reizhusten blieb noch Wochen bestehen.
Ich war damals mit meinem Lebenspartner 1,5 Jahre zusammen, er hat noch nie geraucht. Das waren also meine Gründe es einfach mal zu probieren, das Rauchen zu lassen.
Ich habe mir vorgenommen nicht rauchen zu wollen solange es geht. Ich habe es niemandem wirklich erzählt, weil es mir unangenehm gewesen wäre, wieder einmal zugeben zu müssen, es nicht geschafft zu haben. Ich besorgte mir in der Apotheke den Nicorette Inhaler und ließ mich von der Apothekerin beraten, welche Stärke die Nikotinkapsel haben sollte. Sie erkundigte sich nach meinen Rauchgewohnheiten und über die Zigarettenmarke, die ich geraucht habe. Sie meinte es müsste unbedingt angepasst sein, zu wenig wäre nicht gut aber auch zu viel vom Wirkstoff wäre kontraproduktiv.
Da ich dieses Gefühl brauchte, aktiv an etwas zu ziehen und das Kribbeln im Hals brauchte, war der Inhaler das optimale Ersatzpräparat für mich.
Immer, meist morgens und nach dem Essen war der Suchtdruck sehr hoch oder auch, wenn ich auf etwas wartete.
Dann habe ich begierig an meinem Inahler gezogen. E-Zigaretten gab es 2009 noch nicht.
Zu meinem eigenen Erstaunen habe ich es wirklich geschafft, meine Rauchgewohnheiten zu überlisten. Ich besorgte mir zusätzlich starke Halsbonbons, saures Obst und Unmengen Kaugummis um mich abzulenken. Meistens war mein Suchtdruck dann spätestens nach 5-10 Minuten abwarten und ablenken wieder abgeflaut.
Nach ca. 6-8 Wochen benötigte ich den Inhaler nicht mehr, ich bekam mittlerweile auch Kopfweh von dem Nikotin. Das ärgerte mich so sehr, da ich ja gar nicht wirklich rauchte, dass ich mir sagte, dann kannst Du darauf ja auch verzichten. Bis auf 2-3 Mal (auf einer Party und im Urlaub) brauchte ich den Inhaler dann nicht mehr.
Meine Motivation war wohl vor allem auch mein Partner und mein Vorsatz, es einfach mal mit dem Nichtrauchen zu probieren so lange es geht. Wenn es nicht geht, rauchst Du halt wieder und probierst es aber gleich wieder damit aufzuhören. Rückschläge sind normal. Wenn der Wille aber da ist, wirklich aufzuhören mit dem Rauchen gelingt es.
1 Jahr später habe ich dann mal wieder an einer Zigarette gezogen und mochte den Geschmack nicht mehr. Husten musste ich aber nicht. Erst nach 4 Jahren bei einem nochmaligen Zug an einer Zigarette musste ich stark husten.
Ich habe es nicht einen Tag bereut, mit dem Rauchen aufgehört zu haben. Ich kann wieder frei durchatmen und bin viel leistungsfähiger. Das Essen schmeckt besser, die Haut und vor allem die Zähne und das Zahnfleisch sind nicht mehr so entzündungsanfällig. Bei der Zahnreinigung erhalte ich immer ein großes Lob, wie sauber die Zähne sind (das war vorher natürlich nie der Fall und die Behandlung schon langwierig und schmerzlich).
Mein Fazit: Es ist nicht einfach mit dem Rauchen aufzuhören, es geht aber (ich hätte es auch kaum für möglich gehalten). Der Suchtdruck dauerte bei mir schon so 1-2 Jahre an. In diesen 1-2 Jahren musste ich mich ein paarmal überlisten, nicht zu rauchen oder mir Zigaretten zu kaufen. Ich habe mich dann immer mit etwas belohnt damit es sich lohnt, es nicht zuzulassen der Sucht nachzugeben. Ja mal waren es auch neue Schuhe oder ein großer Eisbecher, Hauptsache es macht glücklich. Vor allem permanentes Kaugummikauen war tröstlich und hat mich ablenken können. Der Kaugummi-Konsum war wirklich immens. Es waren aber keine Nikotinkaugummis ;)
Wenn ich heute sehe wie schlecht es vielen jahrelang stark rauchenden Menschen geht macht mich das traurig. Der Körper wird es irgendwann bezahlen. Der ganze Körper leidet, nicht nur die Lunge, das stimmt wirklich.
Mein Vater war sein Leben lang Kettenraucher und hat nach der COPD Diagnose vor 3 Jahren aufhören müssen zu rauchen.
Trotzdem war sein Herz schon schwer angegriffen. Er erlitt noch dazu einen Schlaganfall und leidet nun auch noch unter Diabetes. All das die hässliche Fratze des jahrelangem exzessiven Nikotinkonsums.
Als ich damals als ich die Krankheit COPD noch nicht kannte einen Lungenfunktionstest nach einer schweren Bronchitis machen musste erklärte mir der Arzt, dass ich mich glücklich schätzen könne, vor kurzem mit dem Rauchen aufgehört zu haben. Denn ich litt wohl an einer Vorstufe dieser COPD. Ich bekam ein Spray und dachte "ach ja, alles ok" und nutzte das Spray 2-3 Mal bis meine Atemnot und mein Husten besser wurden.
Heute wird mir klar, dass ich auch ein Hochrisikopatient für COPD bin. Ich werde niemals mehr eine Zigarette anrühren.
Alles Liebe und viel Erfolg an alle, die es sich auch überlegen mit dem Rauchen ein für allemal aufzuhören.
N.
Liebe N.,
Sie haben uns einen sehr bewegenden Bericht geschickt, für den wir uns herzlich bedanken. Wir hoffen wirklich auch, dass es Ihnen viele en gleich tun. Alles Liebe für Sie
Ihr Biowellmed Team
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