Analkarzinom
Fachartikel zum Thema Analkarzinom
Kurz und bündig
Das Analkarzinom ist eine bösartige Erkrankung mit guter Heilungschance, vor allem bei frühzeitiger Entdeckung. Deshalb ist es so wichtig, an Früherkennungsuntersuchungen teilzunehmen und bei ersten Beschwerden sofort zum Arzt zu gehen.
Ursachen
Ursachen können mechanische Reizungen sein, chronische Entzündungen wie sie z. B. bei Schuppenflechte oder Fissuren oder Fisteln auftreten, humane Papillomviren(16 und 18), die auch Kondylomata verursachen oder zu Zervixkarzinomen führen können.
Beschwerden
Es kann Blut im Stuhl auftreten, der Analbereich kann jucken oder schmerzen, der Stuhl kann unregelmäßig, untypisch geformt oder verstopft sein, es kann ein Fremdkörpergefühl im Anus auftreten, eventuell kann man den Stuhl nicht mehr richtig halten oder es können vergrößerte Lymphknoten in der Leiste auftreten.
Feststellen der Erkrankung
Der Arzt kann eventuell bereits bei der Austastung des Darmes den Verdacht stellen. Dann ist eine Spiegelung des Enddarmes oder eine komplette Darmspiegelung notwendig. Bestätigt sich der Verdacht, müssen weitere Untersuchungen wie Kernspintomographie des Beckens, des Oberbauches(oder CT), Röntgenuntersuchung der Lunge und Endosonographie angeschlossen werden.
Stadieneinteilung
T1: Tumor unter 2 cm
T2: Tumor 2 – 5 cm
T3: Tumor über 5 cm
T4: Einwachsen des Tumors in die Nachbarorgane
Besonderheiten des Analkarzinoms: Der Analkanal ist vom After bis zur Linea dentata von Plattenepithel ausgekleidet, oberhalb der Linea dentata von Rektumschleimhaut. 2/3 der Adenokarzinome sind Plattenepithelkarzinome, der Rest Adenokarzinome. ? der Adenokarzinome liegen direkt am Übergang Haut/Schleimhaut und sind schwieriger zu behandeln. Obwohl die Analkarzinome zu den Darmkarzinomen gehören, gelten für sie andere Regeln.
Behandlung
Bei Tumoren unter 2 cm genügt eine alleinige Bestrahlung. Dies führt in fast 100 % der Fälle zur Heilung. Bei allen anderen Stadien ist zusätzlich eine Chemotherapie erforderlich. Die Bestrahlung erfasst den Tumor und die Lymphknoten in Leiste und Becken und erfolgt normalerweise täglich über 5 – 7 Wochen. Sie kann zu schweren Hautreizungen und geschwürigen Hautveränderungen führen, die jedoch meist innerhalb von 2 – 3 Monaten gut abheilen. In ca. 20 % der Fälle kann eine Stuhlinkontinenz entstehen. Dies macht dann eventuell eine anschließende Operation erforderlich. Die Chemotherapie erfolgt mit 5-FU, bei der ersten Chemotherapie wird normalerweise Mitomycin zugefügt. Durchfälle als Folge der Behandlung können auftreten, sind jedoch meist gut beherrschbar(z. B. mit Smektit-Beuteln). Die 5-Jahres-Überlebensrate nach Bestrahlung und Chemotherapie beträgt ca. 90 %. Erneute Krebsentstehung(Rezidiv) tritt vor allem in den ersten 2 Jahren auf, unter einer kombinierten Therapie in ca. 39 % der Fälle. Deshalb sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen(in den ersten 2 Jahren viertel-, später halbjährlich) erforderlich. Auch bei nicht mehr heilbaren Tumoren kann eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie zur Beherrschung der Schmerzen sinnvoll sein. Operiert muss werden, wenn nach der kombinierten Therapie noch ein Resttumor vorhanden ist, wenn ein Rezidiv auftritt, wenn es die Folge der Bestrahlung erforderlich macht(z. B. wenn ein Patient seinen Stuhl nicht mehr halten kann oder ein Geschwür nicht heilt) oder wenn der Tumor bereits in den Schließmuskel eingewachsen ist. Kann ein Tumor nicht mehr operiert werden und verengt den Darmausgang, kann auch mit Kryotherapie oder Laser wieder eine Durchgängigkeit geschaffen werden. Fernmetastasen kommen selten vor. Sie werden eventuell mit Chemotherapie(5-FU+Cisplatin) behandelt, falls dies der Zustand des Patienten erlaubt.
Vorbeugung
Die beste Vorbeugung besteht in einer guten Sexualhygiene(z. B. Vermeiden irritierender Praktiken des Analbereiches) und der Verwendung von Kondomen. Außerdem sollte man auf eine gute Behandlung von Entzündungen und Fissuren in diesem Bereich achten und bei geringen Beschwerden bereits einen Arzt aufsuchen.
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Erfahrungsberichte zum Thema Analkarzinom
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Neuester Erfahrungsbericht vom 10.08.2022:
Hallo,
ich bin verzweifelt. ich lebe in Griechenland auf einer Insel. Da ich immer wieder Schmerzen im Analbereich hatte samt Durchfall wurde bei einer Endoskopie ein Geschwür gefunden. Obwohl die Ergebnisse der Biopsie noch nicht da sind und der Chirurg, den man sich selbst suchen muss, ein Allgemeinchirurg ist, hat dieser mir gesagt, er müsse den Analkanal samt Schließmuskel entfernen, da ein Darmverschluss droht und es wäre dringend.
Ich bin geschockt. Denn es gibt keine vorbereitenden Gespräche und man wollte mich direkt im Krankenhaus behalten.
Meine Frage ist, gibt es denn irgendeine Möglichkeit, dieses Geschwür zu entfernen, damit der Darmausgang erstmal wieder frei ist? Dann hätte ich auch Zeit, mich um weitere Therapien zu kümmern.
Es kann doch nicht sein, dass dies die einzige Möglichkeit ist.
In der Hoffnung auf baldige Antwort.
Ich würde natürlich sofort nach Deutschland fahren, wenn ich wüsste, wo man mir helfen könnte.
Liebe Gisela,
es kann sein, dass der Arzt in Griechenland vermutet, dass es ein bösartiges Geschwür sein könnte. Die Möglichkeiten kann man nicht über das Internet besprechen. Wir wissen nicht, wie in Griechenland die ärztliche Versorgung ist. Sie müssen selbst entscheiden, was Sie tun. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
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Erfahrungsbericht vom 02.07.2022:
Hallo ihr lieben.
Ich bin echt am verzweifeln. Ich habe seis ein paar Monaten immer wieder mal Blut im Stuhl. Mein after ist nach dem Stuhlgang immer angeschwollen obwohl es kein harter Stuhl ist.
Und dann...
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Erfahrungsbericht vom 18.05.2022:
Guten Tag,
Ich bin derzeit ein wenig verzweifelt. Seit vielen Jahren habe ich Beschwerden im Analbereich und wurde auch zwei Mal operiert. Derzeit bin ich zum ersten Mal schwanger und generell sehr ängstlich. Ich habe seitdem ich...
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Erfahrungsbericht vom 26.03.2022:
Hallo,
ich weiß nicht mehr weiter.
Vor ein paar Wochen bekam ich plötzlich starke Schmerzen am After, konnte kaum sitzen. Die Schmerzen waren nach etwa zwei Tagen vorbei.
Eine Woche später kamen schleichend...
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Erfahrungsbericht vom 02.10.2021:
Hallo,
ich hatte hier schon einmal - am 25.05.21 - einen Bericht über meine Diagnose Analkarzinom verfasst.
Inzwischen habe ich so viel hinter mir, dass ich meine persönlichen Erfahrungen gerne mitteilen möchte - evtl kann ich ja...
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Erfahrungsbericht vom 01.10.2021:
Im März 2021 hatte ich erstmals Beschwerden am Darm es kam und ging und fühlte sich wie Hämorithen an.Im Juni ging ich dann zu einem Proktologen,der dann den Analrandkrebs und einige befallene Lymphknoten in der Nähe feststellte.
Der Tumor...
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Erfahrungsbericht vom 25.05.2021:
Bei mir wurde im September 2020 ein hochgradiges Plattenepithelkarzinom am Analkanal festgestellt.
Im Oktober wurde ich schon operiert mit Restrisiko 0, sollte aber zur Sicherheit Bestrahlung /Chemotherapie bekommen.
Da ich hierfür einen Gesprächstermin in der Klinik hatte und...
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Erfahrungsbericht vom 08.02.2021:
hallo,
ich habe seit nunmehr 2 wochen juckreiz im analkanal. ich war vor einer woche auch bei einem proktologen, der ca. 7cm tief meinen analkanal untersucht hat. er hat nichts gefunden. noch nicht mal nennenswert vergrößerte hämorrhoiden....
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Erfahrungsbericht vom 25.11.2019:
Hallo liebes Team, ich habe folgendes Problem. Vor 2 Monaten hatte ich für ca. 1Woche eine Durchfallerkrankung, die dann wieder ok war. Dann ca. 2Wochen später bekam ich irgendwie Verdauungsprobleme...ständig ein leichter Druck auf dem Anus, ab und zu Blähungen...
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Erfahrungsbericht vom 09.01.2017:
Hallo,
Ich bin 30 Jahre alt und habe seit längerer Zeit Jucken am after. Dies jedoch eher unregelmäßig und meistens Stunden später nach dem Stuhlgang.
Vor ein paar Jahren wurde mir mal eine...
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Erfahrungsbericht vom 06.11.2014:
Bei meinem Papa wurde heute ein Analkarzinom festgestellt. Heute ist die 4. Woche im Krankenhaus.
Er hatte eine Metastase im Gehirn, die operativ komplett entfernt wurde, daraufhin begann die Suche nach dem Tumor. In der rechten Lunge wurden auch...
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Erfahrungsbericht vom 20.09.2014:
Bei mir wurde das Analkarzinom 2010 fesrgestellt. Auch ich habe mich damals im Internet informiert und bin auf das neue Therapiezentrum in München gestoßen, hatte dann aber nicht mehr die Zeit und Energie mich um eine Behandlung dort zu bemühen....
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Erfahrungsbericht vom 07.04.2011:
Im November 2009 wurde bei mir ein Analkarzinom diagnostiziert, dessen Behandlung sich leider aufgrund eines Abzesses am Tumor verzögerte. Dieser Abszess musste operativ eröffnet werden und offen ausheilen. Ca 9 Wochen später konnte die kombinierte Behandlung (Bestrahlung und Chemotherapie) endlich...
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