Brechdurchfall bei Noroviren-Infektion
Fachartikel zum Thema Brechdurchfall bei Noroviren-Infektion
Das Norovirus sorgt auch dieses Jahr in der Winterszeit für Rekordzahlen. Man rechnet mit bundesweit bis zu einer Million Erkrankter. Das Virus wurde 1972 zum ersten Mal im Elektronenmikroskop gesehen. Es führt vorwiegend in den Wintermonaten zu Erkrankungen. Seit 2002 kommt es in Europa immer wieder zu Epidemien, die vermutlich mit dem Auftreten einer neuen Genotypvariante zusammen hängen.
Durchfall kann verschiedene Ursachen haben. Von Durchfall spricht man bei mehr als drei nicht geformten Stuhlgängen pro Tag und einem Gesamtstuhlgewicht von über 250 g pro Tag. Normalerweise kommt es bei der Verdauung zu einer Wasserrückaufnahme im Darm, insgesamt werden nur etwa 0,15 l Wasser über den Darm ausgeschieden.
Die häufigste Ursache eines akuten Durchfalls sind Lebensmittelvergiftungen mit Bakterien und Viren. Seit Anfang Oktober sind in Deutschland bereits 47 746 Fälle von Noroviren – Infektionen gemeldet worden. Dies sind fünfmal so viel wie im Vorjahreszeitraum.
Ursache einer Noroviren-Infektion
Noroviren können schwere Brechdurchfälle auslösen. Sie sind hoch ansteckend. Sie gehören zu den RNA-Viren und wurden früher Norwalk-like-viren genannt. Die Erkrankung ist in Deutschland meldepflichtig. Übertragen wird sie über Schmier - oder Kontaktinfektion durch direkten Kontakt(Faekalien gelangen bei ungenügender Hygiene in den Mundraum, Aerosole von Erbrochenem werden eingeatmet oder die Übertragung erfolgt über Gegenstände oder Speisen. Bereits wenige Erreger lösen eine Erkrankung aus. Die Inkubationszeit beträgt 10 – 50 Stunden. Nach der Ansteckung stellen sich rasch Beschwerden ein. Erkrankte können die Viren noch bis 2 Wochen nach Ende der Krankheit ausscheiden.
Beschwerden
Es kommt zum plötzlichen Auftreten von heftigem Brechdurchfall. Besonders gefährdet sind Kinder und alte Menschen, die den Wasser- und Mineralstoffverlust nicht so gut kompensieren können und schnell austrocknen. Immer wieder kommen Todesfälle bei dieser Erkrankung vor. 2006 starben in Deutschland 19 Menschen daran. Bei Kleinkindern und älteren Menschen kann es beim Essen zu Erbrechen und dabei zu Aspirationspneumonien kommen, d. h. zu Lungenentzündungen, die entstehen, wenn Erbrochenes in die Luftröhre und damit in die Lunge gelangt. Patienten, die unter Immunsuppressiva stehen, sind ebenfalls besonders gefährdet und können eine chronische Durchfallerkrankung entwickeln. Dann muss eventuell vorübergehend die Immunsuppression zurückgenommen werden. Besonders gefährdet sind Patienten nach Stammzelltransplantation. Diese können akute Bauchschmerzen bekommen, die die Diskussion einer Bauchoperation aufkommen lassen könnten, was nicht sinnvoll ist. Die Erkrankungsrate ist mit einer hohen Dunkelziffer belegt, da schon aus finanziellen Gründen nicht bei jedem Durchfall eine Erregeridentifizierung stattfindet(Stuhltests sind teuer). Typischerweise treten Durchfall und Erbrechen vor allem am 1. Tag der Erkrankung auf, am 2. Tag ist das Erbrechen meist bereits rückläufig, der Stuhlgang jedoch noch häufig und wässrig. Dies lässt dann ab dem 3. Tag ebenfalls nach. Die Erkrankung geht oft mit einem schweren Krankheitsgefühl einher. Es kann zu Glieder- und Muskelschmerzen, manchmal zu Fieber kommen, Bauchkrämpfe sind nicht selten.
Feststellen der Erkrankung
Die Diagnose kann durch eine Stuhluntersuchung gestellt werden, die jedoch Zeit braucht, da der Stuhl zunächst im Labor angezüchtet werden muss, um die Erreger zu identifizieren. Mit Hilfe der RT-PCR-Methode oder über einen Elisa-Test können die Erreger identifiziert werden. Im Elektronenmikroskop kann man sie sehen. Eine schnelle klinische Diagnose ist wichtig, um rechtzeitig entsprechende hygienische Maßnahmen einzuleiten. Die Diagnose wird durch die Kaplan - Kriterien erleichtert. Diese sind: -Erbrechen(in über 50 % der Fälle)-wässriger, akuter Durchfall - Dauer der Erkrankung zwischen 12- 60 Stunden - Personal und Betreute sind betroffen. Anhand dieser Kriterien kann meist bereits die Verdachtsdiagnose gestellt werden. Die Empfänglichkeit für die Erkrankung ist nicht für alle Personen gleich. Es gibt Menschen, die einen Schutz gegenüber bestimmten Norovirusstämmen zeigen. Man vermutet, dass bei diesen Rezeptoren für Noroviren fehlen oder vermindert vorhanden sind.
Behandlung
Durchfall kann durch den hohen Wasserverlust und Mineralstoffverlust lebensgefährlich werden. Daher ist eine Durchfallerkrankung schweren Verlaufs lebensbedrohlich und muss in der Klinik behandelt werden mit, falls notwendig, Infusionen von Wasser und Mineralstoffen.
Es stehen Mittel zur Verfügung, die den Durchfall stoppen. Besonders zu achten ist auf eine genügende Wasser, Elektrolyt- und Mineralstoffzufuhr. Die Diät sollte so gewählt werden, dass keine weiteren Durchfälle dadurch provoziert werden, d.h. reizarm sein. Geeignet sind Zwieback, Salzstangen, trockenes Brot, Kartoffeln und leichte Suppen. Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss unbedingt geachtet werden. Unterstützend können Medikamente gegeben werden, die auf den Darm entkrampfend wirken und dadurch die Bauchschmerzen beseitigen. Um die Ansteckung anderer Menschen zu vermeiden, sollten Betroffene ihre Kleidung bei 60° waschen, Hände und Gegenstände desinfizieren, insbesondere Türgriffe und die Gegenstände im Bereich der Toilette. Sie sollten sich auch möglichst von anderen Menschen fern halten solange sie krank sind. Personal in Gemeinschaftseinrichtungen sollte bis zu 72 Stunden nach Ende der Symptomatik vom Dienst frei gestellt werden, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Personal, das im Bereich Erkrankter arbeitet, muss sich mit Kittel, Handschuhen und Mundschutz schützen.
Erfahrungsberichte zum Thema Brechdurchfall bei Noroviren-Infektion
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Neuester Erfahrungsbericht vom 04.04.2009:
Meine Frau und mich hat es mit Brechdurchfall erwischt. Wir glauben an eine Lebensmittelvergiftung durch Matjes mit Sahne von Lysell (der genannte Lebensmittelmarkt musste von uns aus rechtlichen Gründen herausgenommen werden). Zwischen Mahlzeit und erstem Auftreten des Brechdurchfalls vergingen ungefähr 5 Stunden. Ich war am nächsten Tag um 3kg leichter.
Wir hatten beide extreme Kreislaufprobleme.
Lieber Leser,
haben Sie sich untersuchen und behandeln lassen? Konnte man die Ursache nachweisen? Geht es Ihnen wieder besser? Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
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Erfahrungsbericht vom 01.04.2009:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Zu erst möchte ich mich für Ihr Forum recht herzlich bedanken.
Es beinhaltet sehr gute Tips und Hinweise zu vielen gesundheitlichen Problemen und Verhatensregel werden gezeigt!
Meie Frau und ich sind beide über...
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Erfahrungsbericht vom 27.12.2008:
Den Artickel fand ich sehr gut .Die Syntome waren treffent dargestellt.
vielen Dank und herzlichen Gruß.
Lieber Besucher unseres Gesundheitsportals,
danke für Ihre positive Rückmeldung! Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team...
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