Windpocken = Varizellen
Fachartikel zum Thema Windpocken = Varizellen
An Windpocken erkranken ca. 750 000 Menschen jährlich in Deutschland, wobei vor allem kleine Kinder betroffen sind.
Ursachen
Ursache ist eine Infektion mit dem zu den Herpesviren gehörenden Varizellen - Zoster – Virus.
Komplikationen
Komplikationen sind eher selten. Gefürchtet ist vor allem die Enzephalitis. Jahre nach der Erkrankung kann eine Gürtelrose auftreten, da Viren in den Nervenwurzeln überleben und noch nach langer Zeit infolge einer Immunschwäche des Körpers wieder aktiv werden können.
Feststellen der Erkrankung
Bereits der typische Ausschlag lässt den erfahrenen Arzt die Diagnose stellen. Man kann jedoch auch die Antigene bzw. Antikörper im Blut nachweisen.
Beschwerden
Nach einem unspezifischen Vorstadium mit Krankheitsgefühl und eventuell Fieber treten zunächst am Rumpf, dann im Bereich des Kopfes und Gesichtes, später an Armen und Beinen und im Bereich der Schleimhäute(Mund, Geschlechtsorgane) kleine rote rundliche Flecken auf, die sich zu wässrigen, juckenden Bläschen entwickeln, schließlich verkrusten und dann abfallen. Da die Hautveränderungen unterschiedliche Stadien aufweisen spricht man vom bunten Bild des „Sternenhimmels“. Am häufigsten tritt die Erkrankung zwischen dem 3. und 10. Lebensjahr auf. Die Erkrankung wird durch Tröpfcheninfektion oder durch Schmierinfektion bei Kontakt mit dem Bläscheninhalt übertragen. Normalerweise hinterlässt sie eine Immunität, selten kann es jedoch zu Zweiterkrankungen kommen. Die Inkubationszeit beträgt 8 – 28 Tage. Eine Ansteckung kann jedoch bereits 2 Tage vor Auftreten der Flecken erfolgen. Nach 10 Minuten an der Luft sind die Viren nicht mehr ansteckend. Bei Erkrankung dauert die Ansteckungsfähigkeit ca. 10 Tage nach Auftreten der Bläschen.
Behandlung
Ziel der Behandlung ist ein möglichst milder Verlauf ohne Narbenentstehung und das Vermeiden einer Krankheitsübertragung. Daher sollt die(der) Erkrankte möglichst Bettruhe einhalten und sich von anderen fern halten. Günstig ist das Auftragen einer Zinkschüttelmixtur auf die befallenen Stellen, bis die Bläschen austrocknen. Die Verwendung von Salben sollte unterbleiben, da hierdurch eine Zunahme der Virenvermehrung und eine bakterielle Besiedlung gefördert werden. Wenn starker Juckreiz vorhanden ist, kann ein Antiallergikum gegeben werden, um Kratzen und damit Narbenentstehung zu verhindern. Das Abwaschen mit Kamillenlösung wird als angenehm empfunden. Gebadet werden sollte erst nach Abfallen der Krusten, da Baden ebenfalls eine Schmierinfektion fördern kann. Bei Fieber sollte man Paracetamol oder Ibuprofen verabreichen, da Acetylsalicylsäure das Reye – Syndrom hervorrufen kann, eine schwere Erkrankung, die bis zum Koma führen kann.
Vorbeugung
Inzwischen kann man gegen Windpocken impfen. Der günstigste Impfzeitpunkt liegt zwischen dem 11. und 14. Monat. Jedoch kann auch jederzeit später geimpft werden.
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Neuester Erfahrungsbericht vom 18.03.2007:
Hallo Ärzte-Team,
meine Schweigermutter ist vor 50 Jahren an Windpocken erkrankt und sieht nur noch auf einem Augen. Gibt es eine Möglichkeit, dass sie wieder auf beiden Augen sehen kann, z.B. durch eine Operation?
Mit freundlichen Grüssen.
Liebe Besucherin unseres Gesundheitsportals,
wir nehmen an, dass Ihre Schwiegermutter Narben von der Windpockenerkrankung davon getragen hat und dass Sie inzwischen schon einmal beim Augenarzt war. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, hätte man ihr diese sicher genannt. Es kann jedoch nicht schaden, nochmals explizit einen Augenarzt darauf anzusprechen. Die Chancen stehen jedoch vermutlich nicht sehr gut. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
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