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Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft

Fachartikel zum Thema Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft

Kurz und bündig

Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft sind bis zum Ende der 12.-20. Schwangerschaftswoche im Regelfall als nicht krankhaft anzusehen. Sie kommen bei etwa 50 – 60 % der Schwangeren vor. In ca. 20 % der Fälle bestehen sie auch nach der 12. Woche weiter.

Ursache

Die Ursache ist noch nicht genau bekannt. Vermutlich kommt es aufgrund der hormonellen Umstellung zu einer Reizung des Brechzentrums im Gehirn. Diskutiert wird auch eine Magen - Darm - Reizung durch den erhöhten Östrogenspiegel. Auch seelische, soziale und genetische Faktoren spielen eventuell eine Rolle. Besonders betroffen sind sehr junge Frauen, Frauen bei der ersten Schwangerschaft, Übergewichtige, Frauen, die schon unter der Pilleneinnahme über Übelkeit und Erbrechen geklagt haben und Frauen, die rauchen oder vermehrt Alkohol trinken.
Auch eine Helicobacter pylori - Infektion könnte für die Hyperemesis gravidarum, das krankhafte Erbrechen in der Schwangerschaft, verantwortlich sein, da dieser Magenkeim bei 95 % der betroffenen Patientinnen in einer Untersuchung nachzuweisen war, während nur ca. 27 % der Patientinnen, die nicht unter Übelkeit litten, die Bakterien hatten. Natürlich müssen bei schwerem Erbrechen in der Schwangerschaft auch andere Erkrankungen (Stoffwechselerkrankungen, Migräne, neurologische Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Magen- Darm - Erkrankungen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und Lebererkrankungen) ausgeschlossen werden.

Beschwerden

Die Schwangere klagt über Übelkeit und Erbrechen. Bei ca. 80 % der betroffenen Frauen tritt die Übelkeit über den Tag verteilt auf, lediglich 2 % der Frauen leiden darunter nur morgens. Meist dauern die Beschwerden nur bis zur 20. Schwangerschaftswoche an, in 20 % der Fälle während der gesamten Schwangerschaft. Sie ist geruchsempfindlich und kann häufig viele Speisen nicht mehr zu sich nehmen. Dieser Zustand ist sehr häufig und wird als Emesis gravidarum bezeichnet.
In ausgeprägten Fällen, in denen die Schwangere mehr als 5 mal täglich oder ständig erbricht, kommt es zur Gewichtsabnahme, zum Wasserverlust, zu Stoffwechselproblemen, zu Nieren - und Leberversagen und zum Zusammenbrechen des Kreislaufs. Man nennt diesen Zustand Hyperemesis gravidarum. Er kommt in ca. 2 % der Fälle vor. Dann ist eine Behandlung im Krankenhaus mit Infusionen unumgänglich. Häufig bessern sich bei der harmlosen Schwangerschaftsübelkeit die Beschwerden schlagartig ab der 13. Woche. Dauern die Beschwerden länger als 4 Monate an, muss auch an eine andere Ursache gedacht werden. Sowohl bei der nicht intensiv behandlungsbedürftigen Schwangerschaftsübelkeit als auch bei der stationär zu behandelnden Hyperemesis gravidarum kommt es bei Mutter und Kind nicht u einem erhöhten Risiko oder einer erhöhten Rate an Anomalien, falls die Behandlung gewährleistet ist.

Feststellen der Erkrankung

Die Schilderung der Beschwerden lässt bereits die Ursache vermuten. Es sollte dennoch eine körperliche Untersuchung und eine Blutabnahme mit Bestimmung der Schilddrüsenwerte, Blutbild, Elektrolyte, Transaminasen und Bilirubin
und Ultraschalluntersuchung des Bauches erfolgen, um andere Ursachen wie z. B. eine Infektion auszuschließen. Bei der Hyperemesis gravidarum kommt es in bis zu 50 % der Fälle zu einem Anstieg der Leberwerte und zu einer Cholesterinerhöhung, die in Zusammenhang mit dem veränderten Östrogenstoffwechsel gebracht werden.

Behandlung

Da die in den ersten Schwangerschaftswochen die Organbildung des ungeborenen Kindes stattfindet und eine Schädigung des Kindes unbedingt vermieden werden sollte, ist es gut, ohne Medikamente auszukommen. Man sollte sich auf die Schwangerschaft einstellen, indem man alles etwas ruhiger und gelassener angehen lässt. So kann man z. B. bereits im Bett ein kleines Stückchen Zwieback, Brezel oder Brot zu sich nehmen, noch eine Weile liegen bleiben und erst dann aufstehen. Tagsüber sollte man leichte Kost und häufige, kleine Mahlzeiten bevorzugen. Günstig sind gekochte Kartoffeln, Nüsse, trockenes Gebäck. Insgesamt wird eine an Eiweiß reiche, fettarme Diät empfohlen mit Aufnahme leicht verdaulicher Kohlenhydrate. Lebensmitteln mit starkem Geruch und intensiven Gewürzen sollte man ausweichen, auch starl säurehaltige Früchte oder Fruchtsäfte sollte man vermeiden. Ingwertee scheint einen guten Einfluss zu haben. Kleine Studien liegen auch vor zu Ingwerkapseln in einer Dosierung von 2 x 250 mg pro Tag. Diese scheinen hilfreich zu sein. Sind Medikamente notwendig, kann man homöopathische Mittel wie Ipecachuana, Colchicum, Cocculus, Nux vomica, Nux moschata, Sepia oder Tabacum, je nach homöopathischem Bild versuchen. Akupunktur oder Akupressur scheinen ebenfalls eine gute Wirkung zu zeigen. An schulmedizinischen Medikamenten werden Vitamin B6 oder Antiemetika (Medikamente, die den Brechreiz stillen) eingesetzt. An Wirkstoffen können Dimehydrinat, Diphenhydramin, Meclozin und Metoclopramid verwendet werden. Eine Schädigung des Ungeborenen konnte in den bisherigen Studien ausgeschlossen werden. In schweren Fällen kann über die Injektion von Ondansetron und Promethazin diskutiert werden. Auf die Anwendung von Phenothiazinen sollte verzichtet werden, da sie - trotz guter Wirkung - wegen möglicher Auslösung von Fehlbildungen nicht empfohlen werden können. Bei der Hyperemesis gravidarum ist es dringend notwendig, den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen, die durch das Erbrechen verloren gegangenen Mineralstoffe zu verabreichen, ausreichend Kalorien und Vitamine zuzuführen und Volumenmangel zu vermeiden, was durch das Verabreichen von Infusionen geschieht. Meist müssen auch zusätzlich Medikamente gegeben werden, die den Brechreiz lindern.
Interessant ist, dass Frauen, die unter „normalem“ Schwangerschaftserbrechen leiden, weniger häufig einen Abort bekommen, weniger Frühgeburten und eine Wachstumsverzögerung des Kindes seltener auftritt als bei Frauen, die nicht unter diesen Beschwerden leiden. Das kann vielleicht in gewisser Weise über die Probleme hinwegtrösten. Im Gegensatz dazu treten bei Frauen mit Hyperemesis gravidarum vermehrt Nebenwirkungen wie Speiseröhrenrisse, Pneumothorax, Neuropathie oder eine Wachstumsverzögerung beim Kind auf.

Leseempfehlungen

Unsere Fachartikel zu Schwangerschaft: https://www.biowellmed.de/ur-109.html

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