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Kniegelenksarthrose

Fachartikel zum Thema Kniegelenksarthrose

Kurz und bündig

Die Kniegelenksarthrose ist im Allgemeinen eine Verschleißerscheinung des Kniegelenksknorpels und kann gelindert, aber nicht aufgehalten werden. Am Ende bleibt häufig nur noch der Ersatz des Gelenkes durch ein künstliches.

Bei der Kniegelenksarthrose kommt es zu einer fortschreitenden Zerstörung des Gelenkknorpels und schließlich der umgebenden Gelenkkapsel, Knochenanteile bis zum Rückgang der Muskulatur.

Ursachen

Über- und Fehlbelastungen ( siehe unter Arthrose ), Verletzungen nach Unfällen, Knochenbrüche mit Fehlstellungen oder Fehlbelastungen, Stoffwechselerkrankungen, rheumatische Erkrankungen. Das Kniegelenk ist sehr anfällig für Über – und Fehlbelastungen. Sportler sind z. B. aufgrund der hohen Belastung gehäuft betroffen (z. B. Fußballspieler, Tennisspieler). Durch den ungleichmäßigen Abrieb kommt es zum Absprengen kleiner Knorpelstücke aus der glatten Knorpeloberfläche. Dies zieht örtliche Entzündungen nach sich, die schmerzen.

Festellen der Erkrankung

Bei der Untersuchung durch einen Arzt kann häufig schon der Verdacht geäußert werden, wenn typische Arthrosezeichen wie Gelenkreiben, Fehlstellungen und Deformierungen des Gelenks oder typische Beschwerden vorhanden sind. Gesichert wird die Diagnose durch eine Röntgenaufnahme des Kniegelenkes.

Beschwerden

Typisch ist ein Anlaufschmerz, der zu Beginn der Bewegung auftritt und bei weiterer Bewegung allmählich wieder abklingt. Auch belastungsabhängige Schmerzen treten auf, z. B. beim Treppesteigen ( vor allem beim Hinabsteigen ) oder beim Gehen mit Lasten. Das Gelenk kann auch wetterabhängig mit Schmerz reagieren. Kälte und Feuchtigkeit werden meist schlecht vertragen. Mit der Zeit kommt es dann zu einer zunehmenden Steifigkeit im Kniegelenk, zur Kniegelenksschwellung, zum Rückgang der Muskulatur ( weil das Gelenk geschont und falsch belastet wird ), zur Verformung des Gelenkes und schließlich zu solchen Schmerzen, dass Gehen nicht mehr möglich ist.

Behandlung

Die Behandlung ist abhängig vom Grad der Knorpelzerstörung und vom Alter und Zustand des Patienten.
Bei leichter Arthrose, wenn nur eine oberflächliche Knorpelschädigung vorliegt ( Grad I-II ), kann mit Krankengymnastik zur Stärkung der Gelenk führenden Muskulatur, regelmäßiger Bewegung ohne Belastung, mit warm halten des Gelenkes ( z. B. durch Kleidung oder Gelenkwärmer ), mit Elektrotherapie, Bäderbehandlung und Schmerzbehandlung viel erreicht werden. Pufferabsätze sind sinnvoll, um die Gelenkbelastung zu reduzieren. Die Einnahme Knorpel aufbauender Substanzen ( Chondroitin, Glucosamin ) kann empfohlen werden. Homöopathische oder pflanzliche Medikamente können versucht werden, um die Entzündungsprozesse und damit die Schmerzen zu verringern. An chemischen Substanzen stehen NSAR (siehe auch unter medikamentöse Behandlung rheumatischer Erkrankungen) zur Verfügung. Akupunktur bringt häufig Erleichterung. Magnetfeldtherapie kann zur Schmerzreduktion eingesetzt werden. Injektionen können Schmerzlinderung bringen. Dabei setzen Orthopäden unterschiedliche Substanzen ein wie z. B. Hyaluronsäure, eine körpereigene Substanz, die zu einer gewissen Regeneration des Knorpels beitragen kann oder Kortison, das die Entzündungsprozesse und damit die Schmerzen reduzieren kann. Übergewicht sollte vermieden werden. Sind die Schäden größer ( Stadium III: es bestehen tiefe Krater im Knorpel, nur noch ein dünner Knorpelüberzug ist vorhanden oder Stadium IV: der Knochen liegt frei, der Knorpelüberzug ist nicht mehr vorhanden ), kommen arthroskopische Verfahren in Betracht, um den Gelenkersatz möglichst hinaus zu schieben und die beschwerdefreie Zeit zu verlängern.. Im Rahmen einer Gelenkspiegelung kann der Knorpel geglättet und dadurch die Reibung vermindert werden. Man kann die oberste Schicht anfräsen ( = Abrasionsarthroplastik ) oder kleine, 3 mm tiefe Löcher in den Knorpel bohren ( Mikrofrakturierung ), um eine Blutung im Bereich der Defekte zu erreichen. Die eingebluteten Stammzellen bilden einen Ersatzknorpel, der allerdings nicht so widerstandsfähig ist wie der normale Knorpel, immerhin aber bei 75 % der Behandelten zu einer Schmerzreduktion führt. Dies erfordert eine Entlastung des Gelenkes mit maximal 10 % Belastung für 8 Wochen. Die Patienten müssen so lange an Unterarmgehstöcken gehen. Dies ist Bedingung für den Erfolg der Methode. Sitzende Tätigkeiten können bereits nach ca. 2 Wochen wieder ausgeführt werden. Voraussetzung ist außerdem, dass bestehende Fehlstellungen oder Meniskusschäden beseitigt wurden, da sonst die Operation keinen Erfolg bringen kann. Nach der langen Phase der Entlastung ist dann auch ein Muskelaufbautraining notwendig. Eine Altersbegrenzung gibt es für diese Behandlungsmethode nicht. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit besteht darin, in angebrachte Bohrungen Karbonfaserimplantate zu setzen, die ebenfalls eine Anregung des Knorpelwachstums bewirken. Bei der Mosaikplastik wird Knorpel aus eigenen, für die Entnahme günstigen Anteilen verwendet und an geschädigten Stellen wieder eingesetzt. Bei der autologen Chondrozytentransplantation werden Knorpelzellen entnommen, im Labor angezüchtet und vermehrt und an den notwendigen Stellen wieder eingesetzt. Besteht eine Fehlstellung im Kniegelenk, führt man eine Osteotomie durch Dabei wird ein Keil im Oberschenkelknochen entnommen, um die Achse im Bein gerade zu stellen und damit eine vermehrte Abnützung auf der durch Fehlstellung belasteten Seite zu vermeiden. Eine Arthrolyse wird in Narkose durchgeführt, um ein eingesteiftes Gelenk wieder beweglich zu machen. Die Arthrodese ist eine Gelenkversteifung, bei der die Gelenkanteile operativ z. B. mit Platten miteinander verbunden werden. Damit kommt es zu einer Ruhigstellung des Gelenkes. Die Gelenksfunktion geht dadurch verloren, das Knie kann nicht mehr abgebogen werden, häufig sind die Patienten jedoch dann schmerzfrei.
Meistens wird jedoch heute bei einer schweren Kniegelenksarthrose der Kniegelenksersatz durchgeführt, entweder mit einer Schlittenprothese, die dann gemacht werden kann, wenn Bänder und Muskeln noch intakt sind, da hierbei nur die Gelenkoberfläche ersetzt wird und die Prothese von Bändern und Muskeln gehalten wird oder mit einer Totalendoprothese, bei der eine größere Einfräsung in den Knochen notwendig ist und die eine größere Stabilität mit sich bringt. Beim künstlichen Kniegelenk darf der Patient sofort belasten, kann
Üblicherweise nach 2 Wochen das Krankenhaus verlassen und geht meist anschließend in eine Rehabilitationskur, wo man ihn in seiner Gehfähigkeit fördert und seine Muskulatur stärkt. Nach sämtlichen Eingriffen ist die Belastbarkeit des Kniegelenks reduziert. Sie reicht für Alltagsbelastungen und für Gelenk schonende Sportarten aus ( z. B. Schwimmen, Wandern, Radfahren), verträgt aber hohe Belastungen nicht.

Vorbeugung

Vermeiden von Fehl – oder Überlastungen, Tragen von Gelenk schonenden Schuhen, gesunde Ernährung, sofortige Behandlung bei Knieverletzungen, um Folgeschäden zu vermeiden, regelmäßige Bewegung, Behandlung
anderer Erkrankungen, die sich vielleicht negativ auf die Gelenke auswirken können wie z. B. Gicht, Tragen günstiger Kleidung, um die Gelenke vor Kälte zu schützen.

Erfahrungsberichte zum Thema Kniegelenksarthrose

  • Neuester Erfahrungsbericht vom 26.02.2009:

    Bereits seit Ende der Schulzeit (Abi 86) habe ich mit Kniegelenksarthrose zu tun.
    Bisher ging es mit Kniebandagen, Wärme, Schonung und hier und da mal eine Ibuprofen (nur nach Bedarf) ganz gut.

    Seit Monaten ist nun eine Verschlechterung eingetreten.

    Das rechte Knie knackt wie verrückt bei jedem Schritt und durch das Humpeln belaste ich mehr das linke Knie, was nun auch schmerzt.

    Heute war ich also mal wieder beim Arzt.
    Mein Hausarzt war nicht da sondern ein Vertretungsarzt, der mir bisher unbekannt war.


    Dieser Doktor war nun der Erste, der mal nicht gesagt hat: 'Sie sind noch zu jung, da machen wir nichts dran'!

    Er meinte: 'Da sollte dringend eine Athroskopie gemacht werden, möglichereise mit Mikrofrakturierung'.

    Es handelt sich bei mir um eine Retropatellaarthrose.

    Die Kniescheiben sind ganz locker und lassen sich mit lautem Knatschen auf den Knien hin- und herschieben.

    Bei Bewegungen schmerzt am Meisten das Strecken des Knies von 90 Grad gebeugt zu ganz gerade.

    Jetzt soll ich nochmal zum Orthopäden und mich zur Athroskopie schicken lassen.

    Bis dahin soll ich Ibuprofen Retard-Tabletten nehmen (1 x am Tag) und nicht - wie bisher - nur eine Ibu 200 bei akuten Schmerzen.

    Ich schreibe gern wieder, wenn es etwas Neues gibt.

    lg

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    vielen Dank für Ihren Bericht und gute Besserung wünscht

    Ihr Biowellmed Team
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