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Divertikelkrankheit = Divertikulose

Fachartikel zum Thema Divertikelkrankheit = Divertikulose

Kurz und bündig

Divertikel sind Ausbuchtungen der Darmwand. Bei der Divertikulose kommt es in ca. 10 – 20 % zu Entzündungen, die gefährlich werden können.

Die Divertikelkrankheit wird mit zunehmendem Alter häufiger. Ca. 50 – 60 % der über 65 jährigen leiden daran. In 10 – 20 % der Fälle kommt es in den Aussackungen zu Entzündungen. Man spricht dann von Divertikulitis. Diese entzündliche Erkrankung hat eine hohe Komplikationsrate. Sie tritt vor allem bei Männern auf und wenn die Divertikulose bereits in frühen Jahren auftritt, zusätzlich Übergewicht oder eine Immunschwäche besteht. Während in Europa die Divertikulitis bevorzugt links auftritt und zu Entzündungen und Darmverengungen führt, kommt sie in asiatischen Ländern vorwiegend rechts vor, betrifft jüngere Menschen und führt eher zu Blutungen.

Ursachen

Die Ursachen sind noch nicht eindeutig bekannt. Vermutlich spielen viele Faktoren eine Rolle. Im Alter werden Bindegewebe und Muskulatur allgemein schwächer, so auch im Darmbereich. Gefördert wird dieser Vorgang vermutlich durch eine jahrelange ballaststoffarme Ernährung, wie sie in vielen Ländern heute üblich ist. Außerdem fand man in Untersuchungen Hinweise dafür, dass infolge der Entzündungsprozesse darmeigene Nervenzellen verändert werden und wuchern und dadurch eine erhöhte Empfindlichkeit im Darmbereich und vermutlich auch Störungen der Darmtätigkeit bewirken. Eine Veranlagung scheint vorzuliegen. Dies zeigen Zwillingsforschungen und die Tatsache, dass die polyzystische Nierenkrankheit, die erblich bedingt ist, in 80 % der Fälle mit einer Divertikulose einhergeht.

Klassifikation nach Hinchey

  • Hinchey I: örtlicher ( lokalisierter ) Abszess
  • Hinchey II: ausgedehnter Abszess im Dünndarmgekröse (Mesenterialabszess)
  • Hinchey III: mit Durchbruch ( freier Perforation.).
  • Hinchey IV: mit Bauchfellentzündung ( Peritonitis ) nach freier Perforation

Vorbeugung

Eine ballaststoffreiche Ernährung ist die beste Vorbeugung. Ein möglicher Grund ist, dass durch regelmäßige Ernährung mit hohem Ballaststoffanteil die Magenwand gewöhnt wird, ihre Muskulatur entsprechend zu stärken, um dem Druck der Ballaststoffe stand zu halten und es kommt weniger häufig zu Verstopfung, wodurch die Wahrscheinlichkeit abnimmt, dass Darminhalt in den Divertikeln hängen bleibt und zu einer Entzündung führt.

Beschwerden

Bei einer reinen Divertikulose bestehen keine Beschwerden. Treten dann Entzündungen auf, kommt es zu – häufig im linken Unterbauch lokalisierten –Bauchschmerzen, die krampfartigen, ziehenden Charakter haben können. Schließlich können schwerste Schmerzen, Fieber, Schüttelfrost und schweres Krankheitsgefühl auftreten.

Feststellen der Erkrankung

Bereits in der Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes kann ein erfahrener Untersucher die Divertikel erkennen. Alternativ kann eine Computertomographie durchgeführt werden. Gesichert wird die Diagnose allerdings mit der Darmspiegelung, auf die nicht verzichtet werden kann, zumal man bei der Darmspiegelung eine Probeentnahme durchführen und entzündliche Prozesse von tumorösen Prozessen unterscheiden kann.

Behandlung

Besteht lediglich eine Divertikelkrankheit ohne Entzündungen und ohne Beschwerden, ist eine regelmäßig ballaststoffreiche Ernährung von großer Bedeutung. Die Ballaststoffe können auch in Form eines Medikaments wie Flohsamen, Kleie oder Leinsamen zugeführt werden. Wichtig ist dabei, genügend zu trinken, damit das Stuhlgewicht erhöht wird und der Darminhalt zügiger ausgeschieden werden kann. Trinkt man zu wenig, kann eventuell eine schwere Verstopfung die Folge sein oder es kann sogar zum Darmverschluss kommen. Bestehen Beschwerden, muss man von einem entzündlichen Prozess ausgehen. Dann ist eine Therapie mit Antibiotika ( vorwiegend Fluorchinolon oder Imidazol ) in Verbindung mit Nahrungsverzicht notwendig. In schweren Fällen muss deshalb eine Krankenhausbehandlung erfolgen, damit eine künstliche Ernährung möglich ist. Diskutiert wird auch eine Behandlung mit Mesalazin in einer Dosis von 800 mg pro Tag, das bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen schon lange eingesetzt wird und das eine entzündungshemmende Wirkung besitzt, über längere Zeit. Dies kann eventuell die entzündlichen Schübe verhindern oder reduzieren. Aufgrund der häufigen und schweren Komplikationen, die schließlich zum Tode führen können, muss hier ein Arzt die Therapieentscheidung treffen. Bei 15 % der Betroffenen kommt es immer wieder zu Entzündungsschüben. Dann beträgt die Operationshäufigkeit bis zu 40 % und die Sterblichkeit steigt bis auf 5 %. Bei schweren oder immer wieder auftretenden Entzündungen ist häufig eine Entfernung des betroffenen Darmabschnittes die letzte Möglichkeit, um die Erkrankung zu besiegen ( häufig Sigmaresektion, da über 50 % der Divertikel im Sigma liegen ). Die Operation kann auf die klassische Weise mit Bauchschnitt oder über ein Endoskop durchgeführt werden. Wenn allerdings Fisteln, Abszesse, Blutungen oder andere Komplikationen bestehen, ist immer ein Bauchschnitt notwendig.

Achtung

Die Schmerzen nur mit Schmerzmitteln, insbesondere vom Typ der NSAR zu behandeln, ist gefährlich, da zum einen diese Schmerzmittel die Gefahr einer Blutung oder eines Darmdurchbruchs erhöhen und zum anderen die Komplikationen verschleiert werden.

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