Startseite / Krankheiten und Behandlung / Blutkrankheiten / Chronisch myeloische Leukämie

Chronisch myeloische Leukämie

Fachartikel zum Thema Chronisch myeloische Leukämie

Kurz und bündig

Die chronisch myeloische Leukämie ist eine Erkrankung des mittleren Lebensalters mit einem Erkrankungsgipfel zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Man zählt sie zu den Non-Hodgkin-Lymphomen. Im Gegensatz zu den akuten Leukämien sind die weißen Blutkörperchen der chronischen Leukämie funktionstüchtig.

Ursache

Strahlen, Benzol, chemische Substanzen, Medikamente, die zur Chemotherapie verwendet werden ( Chemotherapeutika ), Medikamente, die zur Unterdrückung des Immunsystems verwendet werden ( Immunsuppressiva ).

Beschwerden

Die Erkrankung beginnt oft schleichend und uncharakteristisch mit Blässe, Müdigkeit, Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsabnahme. Häufig besteht eine Vergrößerung von Leber und Milz. Die chronisch myeloische Leukämie bildet von allen Erkrankungen die größten Milztumoren. Da sie auf den Magen drücken können, kann dies zu Übelkeit und Magendruck führen. Als Komplikation dieser Milzschwellung kann es zu einem Einriss der Milz, zum Milzinfarkt, zu leukämischen Thrombosen ( mit z. B. Zentralvenenthrombosen der Netzhaut des Auges kommen oder zum leukämischem Priapismus, einer krankhaften, schmerzhaften Dauererrektion des Penis ohne geschlechtliche Erregung infolge neurofunktioneller Störung mit Abflussstörung im Venenbereich des Bulbus cavernosus ), oder zu Blutungen kommen, wenn trotz hoher Zahl an Blutplättchen diese funktionsuntüchtig sind. Beim Milzinfarkt treten gewöhnlich Schmerzen unter dem linken Rippenbogen auf und es entsteht ein atemanhängiges Reibegeräusch. Beim Fortschreiten der Erkrankung kommt es zu zunehmender Verödung des Knochenmarks mit Blutarmut und Abnahme der Blutplättchen, zum Kräfteverfall ( Kachexie ), zu riesigen Milztumoren und eventuell zu einem Blastenschub, der wie eine akute Leukämie verläuft und häufig zum Tod führt.

Feststellen der Erkrankung

Im Blut findet sich eine krankhafte Erhöhung der weißen Blutkörperchen mit Myeloblasten, Vorstufen der weißen Blutkörperchen. Es kommt zu den höchsten Leukozytenzahlen aller Leukämien mit bis über
500 000 weißen Blutkörperchen pro mm³. Finden sich mittlere Leukozytenzahlen ist die Einordnung eventuell schwierig. Dann führt man eine Punktion des Brustbeins ( Sternalpunktion ) durch. Normalerweise ist dort kein Mark zu gewinnen. Bei einer chronischen Leukämie findet sich eine Wucherung des Knochenmarks ( hyperplastisches Mark ). Es findet sich eventuell auch eine Erhöhung der eosinophilen oder basophilen Granulozyten. Typischerweise ist die alkalische Leukozytenphosphatase im Blut unter 20 % vermindert. In 85 % der Fälle findet sich das Philadelphia – Chromosom, ein Chromosom Nr. 22, bei dem der lange Arm verkürzt ist ( durch Translokation des fehlenden Chromosomenstücks auf Chromosom Nr. 9 ). Es gibt auch Philadelphia negative Fälle diese sind besonders bösartig. Im Knochenmark findet man eine massive Steigerung der Zellen mit teilweise exzessiver Erhöhung der Bildung weißer Blutzellen ( Granulopoese). Molekulargenetisch findet sich ein bcr – abl – Rearrangement.

Behandlung

Bei der chronisch myeloischen Leukämie erfolgt eine Behandlung dann, wenn sie notwendig ist. Die chronisch myeloische Leukämie ist heute gut behandelbar. Heilungen können noch immer allenfalls durch eine allogene Knochenmarkstransplantation erreicht werden, die jedoch mit Risiken behaftet ist. Durch Chemotherapie kann eine 5 – Jahres – Überlebensrate von 90 % erreicht werden und das Langzeitüberleben liegt durch Behandlung mit Imatinib über dem der Stammzelltransplantation. Man kann mit Hydroxyurea oder mit Interferon alpha behandeln, der Goldstandard der Therapie ist heutzutage jedoch Imitinab oder bei dessen Therapieversagen Tyrosinkinase. I Bei starker Milzvergrößerung, wenn Strahlen – und Chemotherapie nicht ausreichen, wird eventuell die Milz entfernt. Blutarmut, Blutungen oder Infektionen, die nicht beherrscht werden können, können zum Tod führen. Wie bei allen Leukämien gibt es unterschiedliche Behandlungsstrategien, die sich auf die Ergebnisse von Studien gründen und ständig erweitert werden. Deshalb kann eine generelle Behandlung nicht empfohlen werden, sondern muss vom Allgemeinzustand des Betroffenen und seinen speziellen Erkrankungswerten abhängig gemacht werden. Im Einzelfall muss die Wahl des Behandlungsverfahrens immer einem Spezialisten oder einem Kompetenzzentrum vorbehalten bleiben.

Erfahrungsberichte zum Thema Chronisch myeloische Leukämie

  • Neuester Erfahrungsbericht vom 13.03.2016:

    Hallo, ich war vor 2 Monaten beim Internisten wegen meinen lymphknoten seitlich am Hals: die sind alle unter 1 cm und nicht suspekt. Allerdings stellte man Blut erhöhte leukos fest 11,4. jetzt aktuell also vor 1 Woche wurde wieder Blut abgenommen weil ich husten und eine Nasennebenhöhlenentzündung habe der Wert ist bei 13. die Thrombos bei 395 und CRP bei 20. das der Leuko wert bei mir momentan erhöht ist liegt vielleicht an der Erkältung die ich habe. Aber vor 2 Monaten war er auch schon bei 11,4 normal ist bis 10,4. ich hatte in den letzen Jahren immer Werte unter 9 gehabt. Kann es eine schleichende Leukämie sein? Wie schnell würden sich die Werte Bei der leukänie verschlechtern?

    Liebe M.,

    Ihre Sorge ist sicher unbegründet, denn in Ihrem Alter käme am ehesten eine akute Leukämie in Betracht, bei der die Werte sich innerhalb von ein paar Wochen dramatisch verschlechtern. Ihre Symptome und der leicht erhöhte CRP - Wert sprechen für eine Infektion. Möglicherweise hatten Sie diese schon bei der letzten Blutabnahme in leichter Form, was ja während einer Infektzeit nichts Besonderes ist. Wir empfehlen Ihnen, den Wert nach vollständigem Rückgang der Beschwerden nochmals kontrollieren zu lassen. Gute Besserung wünscht

    Ihr Biowellmed Team
  • Erfahrungsbericht vom 23.05.2011:

    Sehr geehrtes Biowellmed-Team,

    mein Anliegen ist, dass ich mit der Diagnose meines Mannes nicht allein zurechtkomme. Man hat bei ihm im Mai 2010 chronisch, myloische Leukämie festgestellt. Es gab immer nur wenig an Informationen von ihm weil es meinte...
    Lesen Sie den ganzen Bericht zum Thema Chronisch myeloische Leukämie.
Wir machen Urlaub! Bitte haben Sie Verständnis dafür dass Ihnen unsere Formulare in der Zeit nicht zur Verfügung stehen.

Ihr Bericht zum Thema Chronisch myeloische Leukämie

Ihre Angaben sind freiwillig. Wenn Sie nicht Ihren Namen angeben möchten, geben Sie bitte 'anonym' in das Feld 'Name' ein. Die anderen Felder können Sie je nach Belieben ausfüllen oder leer lassen.

Name:

Email (optional):

Ort (optional):

Ihr Bericht:

Anmerkungen

Bitte haben Sie Verständnis dass wir nicht jede Frage beantworten können, da eine persönliche Beratung zu Krankheiten nicht erlaubt und auch nicht sinnvoll ist. Jede individuelle Beratung setzt eine eingehende Betrachtung der Krankheitsgeschichte und eine gründliche Untersuchung voraus. Wir veröffentlichen Ihren Bericht, da es anderen Betroffenen helfen kann, mehr Informationen zu ihrer Krankheit zu erhalten und sich dadurch mehr Möglichkeiten ergeben, Fragen an Ihren behandelnden Arzt zu stellen, um die Vorgehensweise oder Behandlung besser zu verstehen. Aus diesem Grund sind auch die Erfahrungen anderer Menschen, die an dieser Krankheit leiden, wertvoll und können dem Einzelnen nützen. Wir freuen uns daher über jeden Bericht. Die in unserem Gesundheitsportal zugänglichen unkommentierten Erfahrungsberichte von Betroffenen stellen jedoch ungeprüfte Beiträge dar, die nicht den wissenschaftlichen Kriterien unterliegen. Wir übernehmen daher keinerlei Haftung für die Inhalte der Erfahrungsberichte, auch nicht für den Inhalt verlinkter Websites oder von Experten zur Verfügung gestellter Beiträge. Wir haften auch nicht für Folgen, die sich aus der Anwendung dieser wissenschaftlich nicht geprüften Methoden ergeben. Benutzern mit gesundheitlichen Problemen empfehlen wir, die Diagnose immer durch einen Arzt stellen zu lassen und jede Behandlung oder Änderung der Behandlung mit ihm abzusprechen. Wir behalten uns auch das Recht vor, Beiträge zu entfernen, die nicht vertretbar erscheinen oder die mit unseren ethischen Grundsätzen nicht übereinstimmen. Alle Angaben oder Hinweise, die wir hier machen, sind hypothetisch, da sie nicht auf einer Untersuchung beruhen, sind nicht vollständig und können daher sogar falsch sein. Auch dienen unsere Erörterungen nur als Grundlage für das Gespräch mit Ihrem Arzt und sind niemals als Behandlungsvorschläge oder Verhaltensregeln zu verstehen. Ihr Bericht ist für die Veröffentlichung im Internet und über anderen digitalen Kanälen von Ihnen freigegeben.
Ich habe die Anmerkungen gelesen und akzeptiert.
Ziffern_kombination
Bitte geben sie die Prüfziffer ein: