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Colitis ulcerosa

Fachartikel zum Thema Colitis ulcerosa

Diese Erkrankung ist ebenfalls eine chronische Darmerkrankung unbekannter Ursache. Im Gegensatz zum Morbus Crohn befällt die Krankheit vor allem den Enddarm, ganz selten den gesamten Darm. Je nach Verlaufsart und - dauer kann im Einzelfall Darmkrebs auftreten. Diese Tatsache macht die Colitis ulcerosa im Prinzip zu einer gefährlicheren Krankheit als Morbus Crohn.

Ursache: unbekannt

Beschwerden

Je nach Darmbefall können außer Schleim - und Blutbeimischungen mit dem Stuhlgang auch nur geringe Beschwerden auftreten. In schwereren Fällen kommt es zu blutig- eitrigen Durchfällen, zu Blähungen und Krämpfen im Bauch und zu Übelkeit, Gewichtsabnahme und Fieber. Die Krankheit befällt vor allem Menschen im jüngeren oder mittleren Lebensalter. Bis zu 2 % der Bevölkerung sind von Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn betroffen. Die Krankheit verläuft chronisch mit akuten Entzündungsschüben. Die Colitis ulcerosa beginnt immer im Enddarm und kann den gesamten Dickdarm befallen. Die Darmschleimhaut entzündet sich und bildet Erosionen und Geschwüre. Diese heilen narbig ab und können die Schleimhaut reduzieren, so dass schließlich der Dickdarm völlig vernarben kann und seiner Aufgabe, Wasser für den Körper zurückzuhalten und den Stuhl einzudicken nicht mehr gewachsen ist. Trotz therapeutischer Maßnahmen gelingt es häufig nicht ausreichend, den Darm zu beruhigen. Die Gefahr von Komplikationen in Form von Fisteln, Abszessen, Darmverengungen, Blutungen oder einem Funktionsverlust des Darmes ist groß.

Krankheitserscheinungen außerhalb des Darms

Es kann zu einer Gelenksentzündung im Bereich verschiedener Gelenke kommen, zu einer Entzündung im Augenbereich, zu Hauterscheinungen, zu Gallengangs- und Leberentzündungen.

Feststellen der Erkrankung

Da die Erkrankung vor allem den Enddarm befällt, kann sie mit einer Spiegelung des Enddarms festgestellt werden.

Behandlung

Die Behandlung besteht wie beim Morbus Crohn in der Gabe von entzündungshemmenden Mitteln, wie 5-Aminosalizylsäure, Salazopyrin (Azulfidine), in schweren Verlaufsfällen Kortison und/oder Azathioprin.

Begleiterkrankungen chronisch entzündlicher Darmerkrankungen können sein: Blutarmut, Gelenkserkrankungen, Darmfisteln, PSC, Gallensteine, Thrombose, Erythema nodosum, Steinbildung der ableitenden Harnwege, Iridocyclitis, Pyoderma gangraenosum, Amyloidose(nach Häufigkeit geordnet).

Nach den aktuellen Therapieleitlinien für Erwachsene wird die leichte bis mäßige Proktitis mit 5 – Aminosalizylaten(mindestens 500 mg pro Tag als Zäpfchen behandelt. Alternativ kommen Mesalazinschaum oder Mesalazineinläufe in Frage. Reicht diese Behandlung nicht aus, sollen topische Steroide oder oral 5 – ASA – freisetzende Präparate gegeben werden. Erreicht man damit auch nicht das gewünschte Ergebnis, sind systemische Steroide angebracht. Außerdem soll großen Wert auf die Pflege der Analregion gelegt werden. Bei leichter bis mäßiger Linksseitenkolitis soll zunächst mit 5 – ASA in Form von Schäumen(mindestens 1 g pro Tag) kombiniert mit 5 – ASA – freisetzenden Präparaten (mindestens 5 g pro Tag) therapiert werden. Dabei kann aufgrund der besseren Patientenzufriedenheit die einmalige Gabe retardierter Präparate gewählt werden. Spricht diese Therapie nicht ausreichend an, soll eine systemische Kortisongabe erfolgen. Jeweils nach 2 Wochen ungenügenden Ansprechens soll der nächste Therapieschritt eingeleitet werden. Ist die Krankheitsausdehnung größer, soll Kortison früher eingesetzt werden als bei einem limitierten Befall. Ist die Colitis schwer und aktiv, muss die Therapie stationär erfolgen. Hier kommen dann Infusionen mit Kortison bzw. alternativ bei Unverträglichkeit mit Ciclosporin A, Infliximab oder Tacrolimus in Betracht. Ein großer Teil der Colitisschübe ist wohl auf eine nicht ausreichende Therapie mit 5 – ASA zurückzuführen, zumal rektale Anwendungen bei Patienten nicht sehr beliebt sind. Auch als Erhaltungstherapie ist 5 – ASA das Mittel der Wahl. Die Studienlage bezüglich der Anwendung von E. coli Nissle (Mutaflor), eines apathogenen E. coli Stammes, ist noch nicht ausreichend. Eine Anwendung wird daher zum Remissionserhalt bei Unverträglichkeit von 5 – ASA empfohlen. Da die Wirksamkeit von 5 – ASA gleich ist wie die von Sulfasalazin, sollte wegen des Nebenwirkungsprofils 5 – ASA der Vorzug gegeben werden. Für 5 – ASA als slow oder delayed release – Formulierung iwrd dabei eine minimale Dosierung von 1,5 g pro Tag angegeben, in MMX – Formulierung die minimale Dosis von 2,4 g pro Tag, für Zäpfchen bei der Proktitis eine Dosierung von 2 x 500 mg pro Tag sowie von 1 g pro Tag 3 x wöchentlich. Mesalazin – Schaumpräparate werden von den Patienten oft besser vertragen als Klysmen und können angewendet werden, obwohl noch keine ausreichenden Daten zum Remissionserhalt vorliegen. Die remissionserhaltende Therapie mit 5 – ASA sollte mindestens zwei Jahre durchgeführt werden. Kommt es während dieser Therapie zu einem Schub, sollte die 5 – ASA – Dosierung zunächst auf 3 g pro Tag oder mehr erhöht werden. Bessern sich darunter die Beschwerden nicht schnell, sollte eine systemische Steroidtherapie begonnen werden. Tritt ein Schub unter remissionserhaltender Therapie mit Azathioprin oder 6 – Mercaptopurin auf, sind sofort systemische Kortikoide indiziert. Tritt ein erneuter Schub frühzeitig nach einer Remission auf oder öfter als 1 Mal im Jahr unter adäquater Therapie mit 5 – ASA in empfohlener Dosis, soll die remissionserhaltende Therapie modifiziert werden z. B. als orale/rektale Kombinationstherapie mit 5 – ASA, eine Erhöhung der 5 – ASA – Dosierung oder eine Therapie mit Azathioprin, 6 – Mercaptopurin oder Infliximab. Bei Patienten mit Kortisonabhängigkeit ist die primäre Therapie zum Remissionserhalt mit Azathioprin oder 6 – Mercaptopurin notwendig. Die Raten für Remissionserhalt liegen mit diesen Therapien höher als mit Infliximab.
An dieser Stelle soll die mikroskopische Kolitis erwähnt werden, die etwa so häufig auftritt wie Morbus Crohn oder Colitis ulzerosa und gekennzeichnet ist durch wässrige Durchfälle und einen unauffälligen Coloskopiebefund. Erkannt wird diese Colitis nur, wenn der Hausarzt diese Möglichkeit in Betracht zieht und auf die Endoskopieanforderung die Bitte um eine Biopsie in scheinbar gesundem Gewebe schreibt. Bei dieser Colitis liegt das Ansprechen von Budenofalk bei ca. 80 %. Hierbei wird die Therapie mit 9 mg pro Tag begonnen und 8 Wochen lang durchgeführt und dann langsam ausgeschlichen. Eine Erhaltungstherapie mit Budosenid ist möglich. (Quelle: Z Gastroenterologie 2011,49:1276-1341)

Derzeit laufen Studien an der Universität Heidelberg mit Phosphatidylcholin, die erfolgsversprechend zu sein scheinen. Die Schleimhaut des Dickdarms besitzt eine schützende Schleimschicht, deren Hauptbestandteil Phosphatidylcholin ist, das den Schleim an die Schleimhaut bindet und zum Schleimhautschutz des Darmes beiträgt. Phosphatidyl kann als Fett den Darm vor dem Aufweichen aufgrund des wässrigen Einflusses schützen. Es wird im Dünndarm gebildet und wandert dann mit dem Stuhl in den Dickdarm. Die Forschungen der Universität Heidelberg machten die Entdeckung, dass der Schleim der Colitis – Kranken weniger Phosphatidylcholin enthält und vermuten, dass ein Mangel dieses Fettstoffes an der Entstehung der Colitis beteiligt ist. Die Forscher entwickelten ein Granulat, das am Ende des Dünndarms freigesetzt wird. Die Wirkung des Granulats und des Erfolges auf die Behandlung wird derzeit noch weiter erforscht. Die Ansätze sind jedoch vielversprechend.

Erfahrungsberichte zum Thema Colitis ulcerosa

  • Neuester Erfahrungsbericht vom 09.03.2015:

    Na das war ja ne tolle Antwort, was meinen sie denn wo ich gerade her komme und wo ich keine Antwort bekommen habe und was der alles gemacht hat. Ich befinde mich in Remission und wollte eigentlich NUR dazu was zusätlich wissen und nicht, dass ich zum Interniten muss, denn den kann ich nicht täglich aufsuchen und die gleichen Fragen stellen. Solche Atnworten sollten Sie sich besser sparen und mit dieser Seite nicht so tun, als wollten sie tatsächlich jemanden helfen.

    Liebe M.,

    Sie haben uns die Frage gestellt, woran man einen Schub erkennt. Diese haben wir beantwortet. Wir können in unserem Portal Hinweise geben, aber keine Antwort auf Fragen, die nur durch eine zusätzliche Untersuchung zu entscheiden sind. Bitte haben Sie dafür Verständnis. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team
  • Erfahrungsbericht vom 06.03.2015:

    Ich befinde mich derzeit in Remission der PU. Trotzdem treten immer wieder vereinzelt über Tage oder auch wieder keine Schleimablagerungen in sehr geringen Mengen auf (Ca 1-3 Fetzen Druchmesser 0,5-1 cm). Ich verwende Mesalazin Zäpfchen 1x täglich abends. Woran erkenne...
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