Polymylgia rheumatica
Fachartikel zum Thema Polymylgia rheumatica
Ein knapp 60 jähriger Patient kommt zu uns mit starken Schmerzen in Schultern und Hüfte sowie Schulterschmerzen. Da er sportlich aktiv ist und regelmäßig im Fitnesscenter trainiert, vermuten wir zunächst eine Überforderung und verordnen Massagen. Nach einigen Tagen kommt er wieder mit unverändert starken Schmerzen und jetzt 38 ° C Temperatur. Wir nehmen Blut ab und finden typische Infektzeichen mit Leukozytose und mittlerem CRP - Anstieg. In der Annahme, dass es sich um einen bakteriellen Infekt mit Muskelschmerzen handelt, bekommt der Patient ein Antibiotikum. Da auch hierdurch keine Besserung eintritt und die Schmerzen vorwiegend auf die Hüfte konzentriert sind, schicken wir den Patienten zum Orthopäden, der eine Bandscheibendegeneration diagnostiziert und hochdosiert mit Diclofenac behandelt. Uns gefällt das gar nicht, da der Patient auch Herzprobleme hat und uns diese Behandlung zu gefährlich ist. Außerdem erklärt sich das Fieber nicht durch ein Bandscheibenproblem. Da der CRP - Wert weiter ansteigt und der Patient sich sehr schlecht fühlt, weisen wir ihn zur Abklärung in die Klinik ein. Dort vermutet man eine Polymyalgia rheumatica und behandelt mit Kortison, zunächst 60 mg pro Tag, wodurch der Patient eine fast sofortige Linderung erfährt. Eine Woche später kommt er mit einem Atemwegsinfekt zu uns und muss, da die Bronchien betroffen sind, nochmals mit Antibiotikum behandelt werden. Es geht ihm insgesamt deutlich besser und er wird jetzt weiterhin in absteigender Dosis mit Kortison behandelt, zunächst 2 Wochen mit 60 mg, dann alle 2 Wochen absteigend mit 10 mg weniger bis 30 mg, dann 25 mg, 20 mg jeweils 2 Wochen und schließlich alle 2 Wochen mit 2,5 mg weniger unter Blutkontrollen(bei erneutem CRP - Anstieg erfolgt wieder eine Erhöhung der Dosis) bis zu einer vorläufigen Erhaltungsdosis von 7,5 mg pro Tag. Gleichzeitig erhält er einen Magenschutz und einen Knochenschutz mit Calcium und Vitamin D. Der Patient ist wieder deutlich erholt und denkt schon wieder ans arbeiten.
Erfahrungsberichte zum Thema Polymylgia rheumatica
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Neuester Erfahrungsbericht vom 31.01.2023:
Guten Tag,
ich bin 70 Jahre alt und vor 2 Jahren wurde bei mir vom Hausarzt PMR diagnostiziert, worauf er mir anfangs 40 mg Prednisolon verschrieb. Die Schmerzen wurden daraufhin besser.
Nach einer 7monatigen Wartezeit auf einen Termin bei einer Rheumatologin bestätigte diese die Diagnose des Hausarztes.
Sie verordnete mir MTX, das ich jedoch auf Grund einer eigenen Recherche ablehnte, da ich seit Jahren Esomeprazol (Zwerchfellriss mit starken Sodbrennen) nehme und das MTX in Verbindung mit dem Säureblocker eine toxische Reaktion auslösen kann. Daraufhin verordnete mir die Rheumatologin widerwillig 2 x tgl. 200 mg Quensyl mit dem Hinweis, dass es nur diese beiden Medikamente (MTX und Quensyl) gegen mein PMR geben würde.
Ich nehme jetzt das Quensyl sowie 5 mg Prednisolon und Vitamin D. Die Schmerzen sind nach wie vor reißend. Allerdings soll das Quensyl ja auch erst nach 3 - 6 Monaten wirke n.
Ich nehme das Quensyl seit vier Wochen und kämpfe mit heftigen Nebenwirkungen wie starkem Schwindel, Durchfall, starken Oberbauchschmerzen, Angstgefühlen, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit. Ich habe bisher die Nebenwirkungen ertragen, da ich die Hoffnung hatte, dass diese nach längerer Einnahme vergehen würden und die Rheumatologin gesagt hat, dass es kein anderes Mittel geben würde. Allerdings ist meine Lebensqualität so eingeschränkt, dass ich das Quensyl absetzen möchte und auch werde. ..... und dann ? Gibt es wirklich kein anderes Mittel ?
Liebes biowellmed Team, ich würde mich über eine aufmunternde und positive Nachricht hinsichtlich eines anderen Medikamentes sehr freuen und bedanke mich im Voraus bei Ihnen.
Beste Grüße
Wolfgang
Lieber Wolfgang,
ein Versuch wäre MTX immerhin wert. Wir kennen viele Patienten, die das trotz Säureblocker gut vertragen. Eine Alternative gibt es derzeit anhand der Leitlinien nicht. Wir Ärzte haben einen genauen Stufenplan der Medikamente zu befolgen, der erforscht und erprobt ist. Erst, wenn ein Medikament nicht wirkt oder nachweislich nicht vertragen wird, ist es uns erlaubt, auf andere Medikamente auszuweichen. Insbesondere Uniklinik-Ambulanzen setzen dann schon auch mal andere Medikamente ein. Die bewährtesten sind jedoch die, die Ihnen Ihre Rheumatologin genannt hat. Sie wirken nachweislich am besten. Liebe Grüße
Ihr Biowellmed Team
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Erfahrungsbericht vom 29.01.2023:
Im letzten Frühjahr wurde bei mir das Fibromyalgie Syndrom diagnostiziert, weil es mir seit gut 2 Jahren immer schlechter ging, mit Muskelschmerzen, Steifigkeit, Erschöpfungszuständen etc. Ich baute körperlich immer mehr ab und aus einer immer aktiven sportlichen...
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