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Lungenemphysem

Fachartikel zum Thema Lungenemphysem

Kurz und bündig

Die häufigste Ursache der Entstehung eines Lungenemphysems ist die COPD aufgrund des Rauchens.

Ursache

Die häufigste Ursache der Entstehung eines Lungenemphysems ist das Rauchen. Jedoch kann auch eine erbliche Ursache vorliegen oder andere Schadstoffbelastungen können zu einem Lungenemphysem führen. Auch durch häufige Infektionen der Atemwege kann sich ein Lungenemphysem bilden.
Die Atemwege bestehen aus der Luftröhre, durch welche die Atemluft eingeatmet wird und dem Bronchialbaum, einer baumartigen Verzweigung von kleineren bis kleinsten Röhren, die schließlich in Lungenbläschen münden. Die Lungenbläschen sind über Kapillaren mit den Blutgefäßen verbunden. Die Luft strömt über die Verästelungen der Bronchien in den Körper und im Bereich der kleinsten Lungenbläschen gelangt der Sauerstoff der Luft in die Blutgefäße. Beim Lungenemphysem werden die Zellwände der Lungenbläschen durch Schadstoffe zunehmend zerstört. Dadurch werden Lungenbläschen, die durch die Zellwände getrennt sind, zunehmend zu großen Lungenblasen(Emphysemblasen). In diesen großen Emphysemblasen sammelt sich zunehmend Luft, was zu einer Überblähung der Lunge führt während gleichzeitig die Verbindung mit den Blutgefäßen zugrunde geht und dadurch der Sauerstofftransport in die Blutgefäße vermindert wird. Dies führt im Laufe der Zeit zu Atemnot und zu einer Minderversorgung der von Sauerstoff abhängigen Organe. Die Zerstörung der Zellwände ist irreversibel, d.h., kann nicht rückgängig gemacht und nicht mehr geheilt werden.

Feststellen der Erkrankung

Der Arzt kann schon aufgrund der Form des Brustkorbs und der Untersuchung(Auskultation, Perkussion) und der Anamnese ein Lungenemphysem vermuten. Zur Diagnostik gehören Röntgenuntersuchungen der Lunge und Lungenfunktionsmessungen.

Beschwerden

Das Lungenemphysem äußert sich in Atemnot, die zunächst bei Belastung, später auch in Ruhe auftritt. Typisch ist ein chronischer, vor allem morgens auftretender Husten(Raucherhusten). Häufig kommt es bei Patienten mit Lungenemphysem zu wiederkehrenden Infektionen der Atemwege.

Behandlung

Ganz entscheidend für die Behandlung ist es, Schadstoffe in jeder Form zu meiden und der Lunge gesunde Luft zuzuführen, z. B. in Form von Sport im Freien. Sport ist sinnvoll in Form von Ausdauersport zum Training des Herz – Lungen – Systems und von Kraftsport, um die Muskulatur zu stärken und damit insgesamt eine körperliche Verbesserung zu erreichen. Patientenschulungen und Lungensportgruppen sind hierfür heutzutage fast überall verfügbar. Zur Verbesserung des Sauerstoffaustausches der Lunge sind Bronchien erweiternde Substanzen(Bronchodilatatoren) und entzündungshemmende Medikamente in Form von Dosieraerosolen wichtig. Letztere enthalten Kortison und sollten zur Vermeidung einer Pilzinfektion und Stimmbandreizung mittels eines Spacers angewendet werden. Sehr sinnvoll ist auch der Einsatz von PEP – Geräten, die bei der Ausatmung einen Widerstand erzeugen, den es zu überwinden gilt. Dieser Druckaufwand bewirkt eine Lockerung des Schleims, der sich in den Bronchien festsetzen kann und dadurch eine Verbesserung der Lungenfunktion. Bei Fortschreiten der Erkrankung kann eine Versorgung mit Sauerstoff notwendig werden. Diese erfolgt über eine Sauerstoffmaske, die an ein Sauerstoffgerät angeschlossen ist und heute auch als mobiles Gerät zur Verfügung steht. Der Sauerstoff muss mindestens 16 Stunden täglich appliziert werden. Der Vorteil ist, dass dem Körper mehr Sauerstoff zur Verfügung steht, dadurch Folgeschäden an den Organen vermieden oder zumindest reduziert werden, die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert wird und auch eine Lebensverlängerung nachzuweisen ist.
Besteht bereits ein ausgeprägtes Lungenemphysem, liegt FEV1 zwischen 20-45 % und das Residualvolumen mindestens über 150%, kann über das Einsetzen von Coils diskutiert werden. Dies sind Spiralen aus Nitinoldraht, die über eine Bronchoskopie eingebracht werden und den Zweck haben, die Überblähung der Lunge zu reduzieren, indem emphysematisches Gewebe von der Atmung ausgenommen wird. Coils sind Spiralen, die in gestrecktem Zustand in die Bronchien eingebracht werden. Ziehen sie sich zusammen, zieht sich auch das umgebende Lungengewebe zusammen und das emphysematische Lungengewebe wird reduziert. Sie können bei heterogenem und homogenem Emphysem eingesetzt werden. Ventile können ebenfalls die Lunge entblähen. Sie eignen sich nur bei heterogenem Emphysem. Sie funktionieren, indem sie sich beim Einatmen schließen und beim Ausatmen öffnen, so dass keine neue Luft einströmen und die Lunge überblähen kann. Bedingung ist jedoch, dass zwischen den einzelnen Lungenabschnitten keine oder nur eine geringe kollaterale Ventilation besteht. Ist dies gegeben, kann der Eingriff zu einer guten Verbesserung von FEV1 und der Gehstrecke führen bei nur geringem Risiko für den Patienten.
In bestimmten Fällen kann eine Lungentransplantation sinnvoll und notwendig werden. Die Sterblichkeitsrate innerhalb der nächsten 2 Jahre nach Operation beträgt jedoch um 30 % und nach der Operation sind lebenslange starke Medikamente notwendig, um die Abstoßung des Fremdorgans zu verhindern.

Da jede Entzündung der Bronchien diese weiter schädigt, müssen Infektionen der Atemwege schnell und gut behandelt werden. Meistens sind Antibiotika notwendig. Um die Infektionsrate möglichst niedrig zu halten, sollte jeder Patient, der an einem Emphysem erkrankt ist, gegen Pneumokokken und Influenza geimpft werden. Häufig ist auch bereits eine vorbeugende Behandlung (z. B. während der Wintersaison oder wenn Menschen mit Erkältungen in der Umgebung sind) ausreichend. Hierzu stehen einige auch pflanzliche Medikamente zur Verfügung.

Vorbeugung

Die beste Vorbeugung ist der Verzicht auf Rauchen und die Vermeidung von Schadstoffen in der Luft sowie ausreichendes körperliches Training.

Erfahrungsberichte zum Thema Lungenemphysem

  • Neuester Erfahrungsbericht vom 18.10.2023:

    Wertes Team.
    Ich bin 60 Jahre (Nichtraucher !) und habe im Moment das Problem das ich durch eine Praxisschließung keinen richtigen Pneumologe habe. Ich hatte als Kind, so zw. 14-20 Jahren, schlimm Asthma Bronchiale. Da kein erlösender Allergietest gemacht wurde. (Tierhaare, Hausstaub , Pollen u. Gräser Allergie), behandlte man mich damals nur mit Kortisonschüben und ein Notfallspray, welches ich fast stündlich brauchte. Es gab zu DDR Zeiten keine guten Medikamente. Durch das Meiden der Allergien war die Luftnot dann schlagartig weg. Habe aber seit dem chronisch verengte Bronchien u. es hat sich ein Lungenemphysem entwickelt. Bis 2010 war der FEV 1 so um die 60%. Seit dem nehme ich Symbicort 320, 1x am Tag. Hatte dabei nie Atemnot auch nicht bei Belastung, (Sport-Radfahren). Seit 2 Jahren bemerke ich nun , wenn ich das Symbicort nicht rechtzeitig nehme, Kurzatmigkeit . Der FEV1 ist jetzt oft unter 50%. Mein Hausarzt sagt mir nur, die Lunge verliert im Alter an Elastizität.
    Welche Aussichten habe ich nun nach Ihrer Meinung, für die nächsten Jahre das Lungenemphysem im Zaune zu halten. Sollte ich die Symbicortdosis erhöhen?
    Vielen Dank für Ihre Meinung. Viele Grüße. Bernhard

    Lieber Bernhard,

    Symbicort hat eine Bronchien erweiternde Wirkung auf die Bronchien und reduziert die Entzündung, die Folge der Allergie ist. Mehr bringt nicht mehr und das Medikament hilft nur in sofern gegen Lungenemphysem, weil es Entzündungen reduziert und damit ein Fortschreiten der Erkrankung teilweise verhindern kann. Den Altersabbau kann kein Medikament aufhalten. Sie sollten weiter in ärztlicher Kontrolle bleiben und weiterhin Sport treiben. Eine günstige Auswirkung hat auch Meditation. Wenn Sie das interessiert, melden Sie sich gerne für den Newsletter Doc leypoldt an. Liebe Grüße

    Ihr Biowellmed Team
  • Erfahrungsbericht vom 09.08.2023:

    Hallo, ich habe seid paar Jahren ständig Luftnot ohne Befunde. Jetzt hat man ein Ct lowe dose gemacht und man hat Minimal rechtsbetont zentrilobuläre Überblähung an der Lungenspitze beidseitig gefunden. Komischerweise hab ich vor 4 Monaten schon ein Ct gehabt...
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  • Erfahrungsbericht vom 08.03.2023:

    Hallo,

    Bin heute 58 Jahre alt

    vor 4,5 Jahren hatte ich einen häuslichen Unfall HWS, BWS und LWS - viele neurologische Probleme. Wahre Arztodyssee. Es wurde oft gesagt das sei die Psyche. Bis zum...
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  • Erfahrungsbericht vom 20.06.2022:

    Liebes Team,bei einem lungefunktionstest wurde bei mir eine leichte Überblähung (139) festgestellt, jedoch keine obstruktion oder restriktion .Der Befund vom röntgen war bis auf einer vermerten Peribrochialen Zeichnung unauffällig und der lungenfacharzt empfiehlt keine...
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  • Erfahrungsbericht vom 22.02.2022:

    Sehr geehrtes Biowellmed Team,

    ich bin 59 Jahre alt, 96 kg schwer und 1,87 m groß.

    Bei mir wurde im Jahr 2016 von einer Lungenärztin ein Mischbild eines refluxinduzierten Asthma bronchiale und einer...
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  • Erfahrungsbericht vom 06.01.2022:

    Hallo Ich habe eine Frage und zwar leide ich seit einem halben Jahr an atemnot die immer schlimmer wird habe ständig das Gefühl zu ersticken. Beim Lungenfunktionstest wurde mir gesagt ich hätte eine leichte Überblähung. Allerdings hätte ich dann nicht...
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  • Erfahrungsbericht vom 12.10.2021:

    Hallo ,

    ich hatte vor 6 Monaten Corona und seither bin ich nicht mehr so richtig fit geworden. Luftprobleme bei Anstrengung habe ich irgendwie schon sehr lange, habe das aber immer auf meine Probleme mit der...
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  • Erfahrungsbericht vom 02.12.2018:

    Ich bittte Sie um kurze Hilfe, da ich total verunsichert bin.
    Bei mir wurde im Frühjahr Copd diagnostiziert, obwohl ich schon Jahre nicht mehr rauche.
    Seitdem habe ich drei verschiedene Lungenfachärzte aufgesucht.
    Facharzt A: grenzwertig Obstruktion,...
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  • Erfahrungsbericht vom 26.08.2018:

    Hallo,
    Ich habe Copd mit Emphsem. soll eine Op mit vollnarkose bekommen. Habe den Termin erstmal abgesagt weil man mir wegen der Nakose Angst gemacht hat.meine Werte sind:
    ...
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  • Erfahrungsbericht vom 31.07.2018:

    Liebes Biowellmed Team,
    Da Sie mir schon einmal eine Frage sehr verständlich erklärt haben, wende ich mich Nichteinhaltung an Sie, bei der Kontrolluntersuchungbeim Lungenfacharzt bekam ich folgende Diagnose:
    geringe Atemwegsobstruktion, milde Copd mit kleinem Lungenemphysem.
    Da das...
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  • Erfahrungsbericht vom 28.06.2018:

    Hallo,
    danke für die schnelle Reaktion des Expertenteams. Welche Werte weisen auf eine Reduktion der Lungenoberfläche hin bzw. wie kann man diese feststellen (z.B. Röntgen)? Kann die mittlere Lebenserwartung v. 67 J. laut Internetquellen (mit Rauchstopp, Monotherapie mit Tiotropiumbromid,...
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  • Erfahrungsbericht vom 26.06.2018:

    Hallo, ist der FEV1 Wert bei einem Lungenemphysem immer erniedrigt und wie hoch ist die durchschnittliche Lebenserwartung bei solch einer Krankheit?

    Lieber T.,

    Bei einer Reduktion der Lungenoberfläche um mehr als 30 Prozent, sinkt...
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  • Erfahrungsbericht vom 05.07.2017:

    Ich leide an copd und einem Lungenemphysem. 50 Prozent Lungenfunktion. Ich komme mit der Diagnose nicht zurecht. Habe ich bei sofortigem Rauchstop noch die Chance ein paar Jahre zu leben oder bin ich in einem Jahr tot. Bitte dringend um...
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  • Erfahrungsbericht vom 25.10.2016:

    Hallo,

    ich habe vor einer Woche die Diagnose Lungenemphysem/Verdacht auf COPD erhalten. Ich habe sofort mit dem Rauchen aufgehört, obwohl ich relativ wenig geraucht habe (1-3 am Abend), aber eben regelmäßig und seit dem 15. LJ (jetzt...
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  • Erfahrungsbericht vom 04.09.2015:

    ich habe ein Alpha1 'Antitrypsinmangel und daraus folgend ein Lungenemphysem. FEV1 1,9

    Früher habe ich Symbicort genommen - da wurde gesagt, dass das Cortison erforderlich ist, um die Elastizität der Lungenbläschen zu erhalten.

    Nun...
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  • Erfahrungsbericht vom 22.03.2015:

    Sehr geehrtes Team, ich verstehe meine Lungenfunkionswerte nicht und bitte Sie mir diese zu erklären. Der Lungenarzt sprach von einem beginnenden Emphysem . VC soll 2.88, Vor 2.55 Ist 88,5%. Nach 2.21, 2/1% 86.6. ...
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