Diabetes insipidus centralis
Fachartikel zum Thema Diabetes insipidus centralis
Eine Patientin beginnt in der Schwangerschaft bis zu 15 Liter pro Tag zu trinken und muss entsprechend häufig zur Toilette. Sie steht auch nachts auf, weil sie sich ausgetrocknet fühlt. Desmopressin(Minirin®) Nasenspray lindert ihre Symptome. Nach der Schwangerschaft trinkt sie noch mindestens 5 Liter Flüssigkeit pro Tag und wird von uns in die endokrinologische Ambulanz einer Universitätsklinik geschickt. Dort erhält sie einen Termin zum stationären Durstversuch, nachdem ein Schädel – NMR unauffällig war. Bei der Aufnahme liegen die Serum – und Urinosmolalität sowie Elektrolyte im Plasma im Normbereich. Die Urinosmolalität im Spontanurin ist bei der beschriebenen Trinkmenge erniedrigt um 105 mOsm/kg.
Während des Versuchs steigt die Serumosmolalität auf ca. 300 mOsm/kg an. Serum- Natrium, das anfangs bei 147 mmol/l liegt, steigt auf 158 mmol/l innerhalb von 8 Stunden. Nach Minirin – Anwendung fallen Serum – Natrium und Serumosmolalität in den Normbereich ab, was den zentralen Diabetes insipidus bestätigt. Die Patientin erhält auf Wunsch weiterhin die Therapie mit dem ADH – Analogon Desmopressin. Um die passende Dosis zu finden, muss sie täglich die Flüssigkeitseinfuhr und –ausfuhr kontrollieren und regelmäßig ihr Serum – Natrium bestimmen lassen. Sie beginnt mit 1 Hub Desmopressin abends und bleibt schließlich bei 2 Hüben als Erhaltungsdosis. Damit geht es ihr gut.
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